Mehr als 145.000 wollten ein Ticket Böhse Onkelz: Konzert in wenigen Minuten ausverkauft

Düsseldorf · 145.000 Ticketwünsche binnen kürzester Zeit: Das Comeback-Konzert der Böhsen Onkelz auf dem Hockenheim-Ring am 20. Juni ist bereits ausverkauft. Die Band kündigte bei Facebook an, ein weiteres Konzert am folgenden Abend zu geben.

 Mehr als 145.000 Fans wollen das Comeback der Onkelz sehen.

Mehr als 145.000 Fans wollen das Comeback der Onkelz sehen.

Foto: Screenshot

Die Ankündigung des Comeback hatte bei Facebook und Twitter in den vergangenen Tagen und Wochen bereits ein riesiges Echo ausgelöst. Und auch die Nachfrage nach Tickets für das Konzert am Hockenheinring scheint rekordverdächtig.

Ab 12 Uhr konnten Fans der Deutschrocker, die sich online registiert hatten, bei Ticketmaster Karten bestellen. Die Server gingen schnell in die Knie. Kurze Zeit später erschien auf der Webseite der Hinweis: "Wahnsinn! Über 145.000 von euch haben schon versucht Tickets zu bestellen — aktuell gibt es leider keine mehr".

 Viele Fans der Band gingen am Freitag leer aus.

Viele Fans der Band gingen am Freitag leer aus.

Foto: Screenshot

Wie zu erwarten war, kündigte die Band bei Facebook bereits ein zweites Konzert an. Am 21. Juni soll es ebenfalls auf dem Hockenheimring stattfinden. Hier sollen Fans zum Zuge kommen, die mit ihrem Code beim ersten Mal leer ausgegangen sind. Der Vorverkauf beginnt am kommenden Montag um 12 Uhr.

Bewegte Band-Geschichte

Die Böhsen Onkelz hatten sich im Jahr 1981 gegründet. Zu Beginn ihrer Karriere war die Band aus Frankfurt dem rechten Spektrum zuzuordnen. In der Folgezeit gelang es der Gruppe, sich aus der Neonazi-Szene loszusagen. Die Band um Frontmann Stephan Weidner distanzierte sich in Interviews und Songs von Ausländerfeindlichkeit und rechter Gewalt. In der rechten Szene wurden die Onkelz als Verräter beschimpft. Kritiker der Band nahmen der Gruppe den Abschied aus der rechten Szene nie ab. Die Band stieg Mitte der 1990er Jahre dennoch zur kommerziell erfolgreichsten Band Deutschlands auf.

Für die Trennung der Band im Jahr 2005 gab es mehrere Gründe. Zu einem ging es dem schwer drogensüchtigen Sänger Kevin Russell immer schlechter. Zum anderen wurde immer wieder über Streit zwischen Bandchef Stephan Weidner und Gitarrist Matthias "Gonzo" Röhr berichtet.

Das Doppelkonzert zum Abschied auf dem Lausitzring sahen Schätzungen zufolge 150.000 Zuschauer. Die später veröffentlichte DVD "Vaya con Tioz" setzte international Maßstäbe in der Kategorie Konzertfilm und wurde mehrfach ausgezeichnet.

(csi)
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