Miami Bob Marley - König des Reggae über den Tod hinaus

Miami · Morgen wäre Robert Nesta Marley 70 Jahre alt geworden. Der Mann, den alle Welt als Bob Marley kennt, ist bereits im Mai 1981 im Alter von nur 36 Jahren in Miami/USA an Krebs gestorben. Trotzdem wird der Jamaikaner rund um den Globus immer noch und konkurrenzlos als "Reggae-König" verehrt. Wie ist das möglich?

Immerhin hatte die "New York Times" den Sohn einer jamaikanischen Kolonialwarenhändlerin und eines britischen Soldaten bereits zu Lebzeiten zum "einflussreichsten Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts" gekürt. Nur an der fabelhaften Musik des charismatischen Mannes, in dessen häufig sozialkritischen Texten oft die Rede von Befreiung und Erlösung ist, kann es nicht liegen. Gleichwohl ist sein Best-of-Album "Legend" das meistverkaufte Reggae-Album aller Zeiten.

Die Gründe der globalen Popularität Bob Marleys liegen mutmaßlich in der beeindruckenden Spiritualität des bekennenden Rastafari und in seinen internationalen musikalischen und politischen Aktivitäten. Damit einher geht der Umstand, dass er für die jüngeren jamaikanischen Reggae-Artists das Vorbild schlechthin ist. Das aktuelle "Roots"-Revival mit Künstlern wie Chronixx, Protoje und Raging Fyah orientiert sich am "Tuff Gong", wie Marley in seiner Heimat genannt wird. Auch die hiesigen Reggae-Größen, allen voran der kölsche Singjay Gentleman, der auf seiner neuesten Live-CD im Terzett mit Ky-Mani Marley und Campino (Die Toten Hosen) sogar den Klassiker "Redemption Song" eingespielt hat, machen aus ihrer Bewunderung kein Hehl. Rund um den Geburtstag wird es weitere Marley-Ton- und Bildträger geben. Zuletzt erschien ein WDR-Rockpalast-Auftritt (CD und DVD) von 1980 unter dem Titel "Uprising Live". Und noch im Februar folgt "Easy Skanking in Boston '78", eine weitere multimediale Veröffentlichung des "Messias von der Insel" ("Paris Match").

(RP)
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