Action "Fast & Furious Five" Bizeps und Boliden

Es ist wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wenn sich in "Fast & Furious Five" Dominic (Vin Diesel) und Brian (Paul Walker) einmal mehr hinters Lenkrad klemmen und dem Pedal Zucker geben. Und man mag es kaum glauben, dass bereits zehn Jahre vergangen sind, seit die zwei PS-Bengel, damals noch als Dieb und Cop, das erste Mal in ihren schillernden Schlitten Gas gaben.

Mittlerweile hat sich Ex-Bulle Brian längst auf die andere Seite des Gesetzes geschlagen. Er befreit seinen Freund gleich zu Anfang aus der Gefangenschaft, und wenn sich dabei der Knasttransporter etliche Male überschlägt und Dom schließlich dem Wrack ohne Beule entsteigt, weiß man, dass die Wahrscheinlichkeit hier mal wieder keine Rolle spielt. Wobei heuer nicht illegale Autorennen wie einst, sondern die Zukunftsplanung des Duos im Vordergrund steht.

Dom und Brian wollen ihren Ruhestand sichern und dafür in Rio einen Drogenbaron (Joaquim de Almeida) um dessen Vermögen erleichtern. Dass sie für diesen Plan alte Kumpels und Weggefährten aus aller Herren Länder zusammentrommeln, erhöht den Spaßfaktor. Fortan entspinnt sich eine durchaus charmante Story, in deren Verlauf markige Sprüche geklopft werden, der Gangsterboss seine vielen Schergen losschickt, und als Zugabe noch ein weiterer Kraftprotz — nämlich Dwayne "The Rock" Johnson als hartnäckiger FBI-Agent, der unsere Diebe verfolgt — über die Leinwand fegt.

Regisseur Justin Lin, der bereits Teil 3 und Teil 4 inszenierte, setzt auf die bewährten Zutaten der Serie, in der uns jede Stuntsequenz zum Staunen bringen soll und das zumeist auch tut. Es ist ein Film für große Jungs, eine protzige Macho-Fantasie, die sich nicht um Logik oder gar Tiefgründigkeit schert, weil die Handlung nur als Alibi für Action abseits aller physikalischen Gesetze dient.

Dass die fünfte Ausgabe so gut funktioniert, liegt aber auch an der Selbstironie, mit der Lin die Zerstörungsorgie unterfüttert, und die mehr an die lässigen "Ocean's"-Coups von George Clooney und Co. erinnert als an die früheren "Fast & Furious"-Filme. Doch hauptsächlich rumst und bumst es eben an allen Ecken und Enden, und vor allem beim großen Finale, wenn die Helden mit einem tonnenschweren Tresor im Schlepptau durch die Straßen von Rio donnern und mit quietschenden Reifen Hunderte von Autos auf den Schrottplatz schicken, ist der Film in seinem Element.

Wer nun aber denkt, dass die furiosen Flitzer nach ihrem fünften Einsatz tatsächlich in Rente gehen, kann beruhigt werden. Im Abspann dieser Episode wird bereits angedeutet, dass es ein weiteres Wiedersehen mit den Rasern vom Dienst geben wird. lll

(RP)
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