Kommentar Besucherzahlen sind bescheiden

Uecker bereist mit aktuellen Werken die Welt. Nur in Düsseldorf ist er nicht zu sehen. Gerhard Richter wurde mit seiner Retrospektive zum 80. Geburtstag in Berlin gefeiert statt in der Stadt, in der er künstlerisch reifte. Gursky zog bis jetzt im Museum Kunstpalast 85 000 Menschen an. Kurz zuvor erreichte die El-Greco-Schau mehr als 180 000 Besucher.

So blickt man interessiert darauf, was in der renommierten Sammlung des Landes geschieht. Drei Jahre ist Marion Ackermann jetzt Direktorin. Sie hat eine Reihe von vielbeachteten Ausstellungen angeboten, die sich vorrangig dem Sammlungsgedanken der Klassischen Moderne fügen. Nur die oben erwähnten Stars oder andere Publikumsmagneten waren nicht dabei.

So lesen sich die Besucherzahlen bescheiden: Im ablaufenden Jahr waren es 215 000 Menschen, im Jahr zuvor mit 230 0000 etwas mehr, aber nicht einmal so viele wie allein ein MoMa-Gastspiel in Berlin erreicht. Ackermann sagt, sie stehe nicht unter Druck wegen Zahlen. Und zieht einen Trumpf aus dem Ärmel: Das sind die 40 000 Schüler in der Bildungsarbeit. Nie zuvor hat sich jemand so intensiv um Vermittlung gekümmert. Das ist Zukunftssicherung, die ihr hoch anzurechnen ist.

Annette Bosetti

(RP)
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