Bestsellerautor Schlink wirft Grass Realitätsferne vor

München (dapd). Erfolgsautor Bernhard Schlink – unter anderem "Der Vorleser" – hat Literaturnobelpreisträger Günter Grass als moralische Instanz in Deutschland abgeschrieben.

Ausschlaggebend dafür sei aber nicht dessen SS-Zugehörigkeit, sondern sein Umgang damit, sagte er dem "Süddeutsche Zeitung Magazin". Grass fordere "von anderen Offenheit im Umgang mit ihrer Vergangenheit", so Schlink, habe aber seine eigene lange verschwiegen. Das Anfang April erschienene israelkritische Prosagedicht "Was gesagt werden muss" komme jetzt noch dazu. "Ich fand es schade", sagte Schlink zu dessen Veröffentlichung. Der Text sei ein "realitätsfernes, realitätsblindes Einschlagen auf Israel".

(RP)
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