Locarno / Berlin Berlinale: Doppelspitze will bald loslegen

Locarno / Berlin · (dpa) Die beiden künftigen Berlinale-Chefs Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek wollen sich möglichst schnell mit den Strukturen der Filmfestspiele vertraut machen. „Wenn alles klappt, werde ich im Januar 2019 nach Berlin ziehen.

Aber ich werde schon im Herbst dieses Jahres häufig in Berlin sein, um Berlinale-Mitarbeiter zu treffen, um die Stadt zu erkunden“, sagte Chatrian im schweizerischen Locarno. „Ich komme, das halte ich für sehr wichtig, nicht nur, um zu reden, ich komme vor allem auch, um zuzuhören.“ Er halte es für bedeutsam, die Erfahrungen langjähriger Mitarbeiter zu kennen und zu nutzen.

Nach der 69. Berlinale im nächsten Februar tritt der langjährige Direktor Dieter Kosslick ab. Erstmals in der Geschichte der Internationalen Filmfestspiele übernimmt dann eine Doppelspitze die Führung. Neuer künstlerischer Leiter wird Chatrian, der in diesem Jahr zum sechsten Mal das Filmfestival von Locarno verantwortet. Ihm zur Seite steht Rissenbeek als geschäftsführende Leiterin. Sie kommt von German Films, der Auslandsvertretung des deutschen Films.

Nach Rissenbeek ist die Berlinale sei zu einer großen und wichtigen Tribüne der Filmkunst und des Filmgeschäfts geworden. „Mehr als 350.000 Tickets werden jedes Jahr verkauft. Das wollen wir natürlich halten oder sogar noch ausbauen.“ Man stehe dabei aber erst am Anfang.

Carlo Chatrian (Jahrgang 1971) und Mariette Rissenbeek (Jahrgang 1956) waren im Juni vorgestellt worden. Sie erhielten beide einen über fünf Jahre laufenden Vertrag. Kosslick wird bei der Berlinale vom 7. bis 17. Februar 2019 das letzte Mal als Festivaldirektor auf dem roten Teppich stehen. Er leitet die Internationalen Filmfestspiele Berlin seit 2001. Zuletzt hatte es immer wieder auch Kritik an seiner Filmauswahl und dem immer größer werdenden Festival gegeben.

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