Vortragsreihe Prantl, Schwarzer und Hayali

Düsseldorf · Auch in diesem Jahr gibt es wieder die “Düsseldorfer Reden“ im Schauspielhaus – und diesmal sogar im Großen Haus.

 Das Düsseldorfer Schauspielhaus – wegen der großen Nachfrage werden die „Düsseldorfer Reden“ dort gehalten.

Das Düsseldorfer Schauspielhaus – wegen der großen Nachfrage werden die „Düsseldorfer Reden“ dort gehalten.

Foto: dpa, mg cul ve

Im neuen Jahr wird — wie immer — alles anders, auch wenn das Andere schon zur schönen Gewohnheit geworden ist. Wie etwa die „Düsseldorfer Reden“, die unsere Zeitung gemeinsam mit dem Schauspielhaus jetzt schon zum dritten Mal veranstalten und die mit ihren prominenten Gästen einen neuen Blick auf unser Leben und Zusammenleben eröffnen. Das war schon mit den ersten Rede so, und das wird auch mit jeder neuen Rede sein, die in diesem Jahr wie gewohnt sonntags auf dem Programm steht. Den Anfang wird Heribert Prantl machen. Am 10. Februar nimmt sich der Jurist, Autor und Journalist eines Themas an, das so aktuell wie kaum ein zweites ist: Prantl spricht über den Populismus, den er eine „Wiedergeburt von alten Wahnideen und Idiotien“ nennt. Es geht dabei auch um Respekt anderen Menschen gegenüber, der seiner Ansicht nach geradezu rabiat missachtet wird, Was dagegen zu tun wäre? Auch dazu möchte Prantl mit einigen Vorschlägen aufwarten. Ihm folgt der Neurobiologe und Publizist Gerald Hüther. Sein Vortrag am 24. März ist überschrieben mit dem hohen Titel: „Lernen, was Menschsein bedeutet“. Doch der bekannte 67-jährige Hirnforscher versteht es, seine Erkenntnisse so öffentlich zu machen, dass vor allem jene es verstehen, um die es geht: um uns Menschen.

Alice Schwarzer kommt am 28. April. Deutschlands bekannteste Feministin und eine der einflussreichsten Intellektuellen will in ihrer Düsseldorfer Rede über Sexualgewalt sprechen und diese in den Kontext von Macht und Parallelgesellschaften stellen. Wer Alice Schwarzer kennt, weiß, dass ihr Vortrag die aktuelle Debatte tiefgründig bereichern wird.

Der Kameruner Philosoph Achille Mbembe (61) war bereits 2018 in Düsseldorf; damals nahm er für seine Forschungen den mit 100.000 Euro dotierten Henkel-Preis entgegen. Nun spricht er vor großem Publikum über unsere Zeit des Postkolonialismus, die auch in Deutschland mit der Frage nach Rückgabe afrikanischer Kulturgüter klärungsbedürftig bleibt.

Eine Journalistin schließt die Reihe der Düsseldorfer Reden am 2. Juni: die Moderatorin Dunja Hayali, die für ihr Engagement gegen Extremismus mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.

Viel Neues gibt es also zu hören, zudem an einem neuen Ort: Wegen des großen Zuspruchs in den vergangenen zwei Jahren werden die Vorträge 2019 im Großen Haus des Düsseldorfer Schauspiels am Gustaf-Gründgens-Platz gehalten.

Info Kartentelefon: 0211-369911; montags bis samstags von 11-18.30 Uhr; oder per Mail an: karten@dhaus.de

(los)
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