Approximation Festival Bryce Dessner von The National kommt nach Düsseldorf

Am 8. November kann man den Rockmusiker als klassischen Komponisten erleben. Die Schwestern Katia und Marielle Labèque spielen seine Komposition „Sonic Wires“. Sie ist eigens für Düsseldorf entstanden.

Das Dream House Quartet (v.l.): Bryce Dessner, die Schwestern Katia und Marielle Labèque, David Chalmin.

Das Dream House Quartet (v.l.): Bryce Dessner, die Schwestern Katia und Marielle Labèque, David Chalmin.

Foto: Approximation/Jonathan McCallum

Schon alleine das Wort ist eine extreme Herausforderung für jeden Nicht-Mathematiker: Approximation. Es kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie „Annäherung“. Der berühmte Versuch der Quadratur des Kreises ist so eine. Oder eben der Versuch, der Komplexität von Musik im Spie oder im Sprechen über sie gerecht zu werden.

Das Düsseldorfer Approximation Festival startete 2005 den Versuch, eine Plattform für Komponisten zu schaffen, die musikalische Grenzgänge auf dem Klavier wagten. Eine Annäherung bestand also in den Anfangszeiten des Festivals darin, dem Instrument Klavier auf eine neue, innovative Weise auf der Basis verschiedenster Kontexte oder Stile Raum zu geben. Was dann über die Jahre passierte: In den so geschaffenen Musik- und Klangräumen des Festivals entwickelten sich Verzweigungen zu anderen Formen der experimentellen und Neuen Musik. Die Fangemeinde für das Approximation Festival wuchs, und heute treffen an den Festivaltagen Anhänger aus den Bereichen der Avantgarde, des Jazz oder auch des Pop aufeinander und feiern die neuen Formen musikalischer Experimente.

Das Ergebnis: „außergewöhnliche Konzerterlebnisse und ein Angriff auf eingeübte Hörgewohnheiten“, so die Veranstalter. Ein solcher Angriff auf eingeübte Hörgewohnheiten wird bereits zu Beginn des Mini-Festivals am 8. November im Rahmen der MTV Music Week in der Tonhalle stattfinden: Bryce Dessner, amerikanischer Komponist, Gitarrist und Mitglied der Rockband The National, spielt dann zusammen mit dem Dream House Quartet eine eigens für das Festival erstellte Komposition mit dem Titel „Sonic Wires“. Die vier miteinander befreundeten Künstler – neben Dessner sind das noch die Schwestern Katia und Marielle Labèque und David Chalmin – gehen einen eigenen Weg hin zu einer freien Musik. Dabei greifen sie unter anderem zurück auf Werke von John Cage und Terry Riley, auf jüngere Werke von Arvo Pärt oder Nicola Tescari, wie auch auf Songs von Suicide, Sonic Youth oder Radiohead.

Wer mehr Lust darauf hat, einmal zu erleben, wie sich Instrumente wie das Hurdy Gurdy, das Harmonium oder das Saiteninstrument Sarangi in Arrangements, die sich irgendwo zwischen mittelalterlicher Musik und avantgardistischem Jazz auffächern, so anhören, der ist am 9. November im Salon des Amateurs beim belgischen Ensemble Razen bestimmt gut aufgehoben. Das neue Projekt Fågelle der Schwedin Klara Andersson und der Schweizer Pianist Nick Bärtsch runden das musikalische Angebot des diesjährigen Approximation Festivals ab.

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