Premiere „Orlando“ in Düsseldorf Irrlichtern zwischen den Jahrhunderten

André Kaczmarczyk inszeniert am Düsseldorfer Schauspielhaus Virginia Woolfs „Orlando“ und kann sich nicht für einen Weg entscheiden.

 Cennet Rüya Voß spielt die Rolle des Orlando.

Cennet Rüya Voß spielt die Rolle des Orlando.

Foto: Sandra Then/DHaus

André Kaczmarczyk, der inszenierende Schauspieler, verkörpert seit Anfang des Jahres den ersten genderfluiden oder nicht-binären Kommissar in der Serie Polizeiruf 110. Man könnte also vermuten, dass ihn Virginia Woolfs „Orlando“ allein deshalb besonders interessiert: weil seine Hauptfigur mitten im Roman das Geschlecht wechselt – und das alles wunderbar leicht, ja im Schlaf vor sich geht und auch in der Gesellschaft der erzählten Zeit keinen Skandal erregt. Doch in Kaczmarczyks „Orlando“-Inszenierung im Kleinen Haus des Düsseldorfer Schauspielhauses scheint das Thema nur als eins von vielen auf in einer düster-romantischen Revue mit elektronischer Musik.