Cd-Tipp "American Mavericks": Cowell, Varèse, Harrison

Wer erinnert sich noch an die Fernsehserie "Maverick" mit James Garner, die lustigen Episoden eines Hallodris und Einzelgängers, der so gut pokerte wie schoss. Wenn jetzt drei "American Mavericks" auf einer CD versammelt sind, so vereint sie die Lust dreier Komponisten an der eigenen Position und am Grenzgängerischen. Henry Cowell (1897–1965), Lou Harrrison (1917–2003) und Edgard Varèse (1883–1965) waren denkbar unterschiedlich, aber so robust individuell, dass man den Hut zieht.

Cowells Klavierkonzert ist ein raffinierter Coup, Harrisons Orgelkonzert ein monströser Thriller, noch mehr begeistert uns aber Varèses "Amériques" – dass dieses Meisterwerk der Moderne kaum je gespielt wird, ist beinahe ein Skandal. Zum Glück gibt es diese sehr feine Platte des San Francisco Symphony Orchestra unter Michael Tilson Thomas, die diese drei Ungetüme mit Kompetenz und Energie versammelt. WOLFRAM GOERTZ

(RP)
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