Düsseldorf Albrecht-Witwe fühlt sich von Achenbach verunglimpft

Düsseldorf · Das Buch "Meine Wäsche kennt jetzt jeder", in dem Dorothee Achenbach (52), Ehefrau des wegen Millionenbetrugs verurteilten Kunstberaters Helge Achenbach (63) ihren Abstieg aus dem Jetset beschreibt, verkauft sich bestens. Doch es sorgt auch für juristischen Ärger - allerdings erst jetzt, vier Wochen nach Erscheinen. Anwälte der Witwe des Aldi-Erben wollen per Abmahnung mehrere Passagen aus dem Buch streichen lassen, von denen sich Babette Albrecht verunglimpft fühlt. "Wir haben eine strafbewehrte Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung erhalten, die unsere Anwälte prüfen und sich dann mit den Anwälten von Frau Albrecht ins Benehmen setzen", so Jürgen Krohn, Geschäftsführer des Droste Verlags. "Wir sind aufgefordert, acht Stellen aus dem Buch nicht weiter zu verbreiten", erklärte er. Sollte es keine Einigung mit den Anwälten geben, müssten die Passagen geschwärzt werden oder würden in der nächsten Auflage nicht mehr abgedruckt.

Die Familie des 2012 gestorbenen Albrecht hatte Helge Achenbach vor Gericht gebracht. Zwar wird die Witwe Albrechts in dem Buch namentlich nicht genannt, aber nach juristischer Auffassung könnten dennoch Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Inzwischen steht das am 18. November erschienene Buch auf den Bestsellerlisten und ist laut Verlag bereits in der vierten Auflage mit 40.000 Exemplaren gedruckt. "Es verkauft sich ohne Ende, täglich an die 1000 Stück", sagt Krohn.

Die Autorin erzählt über die Verhaftung ihres Mannes, die Ermittlungen der Justiz und ihren eigenen Existenzkampf. Achenbach, der seit Juni 2014 in Untersuchungs-Haft sitzt, war wegen Millionenbetrugs an seinem Duzfreund Albrecht zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Er soll darüber hinaus rund 20 Millionen Euro Schadensersatz an die Albrecht-Familie zahlen.

(RP)
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