Agententhriller vom Finanzmarkt in "Die Möbius-Affäre"

Sprachlos spielte sich Jean Dujardin vor rund zwei Jahren in die Herzen vieler Kinobesucher. Im Stummfilm "The Artist" konnte der französische Charmeur mit viel Witz, Leichtigkeit und überzeugender Mimik rund um den markanten Schnurrbart punkten. Als höchste Auszeichnung gab es dafür den Oscar als bester Hauptdarsteller. Nun ist der 41-Jährige wieder auf deutschen Kinoleinwänden zu sehen. In Farbe und mit Ton: als russischer Spion in "Die Möbius-Affäre".

Mit Spaß ist dabei kaum zu rechnen, soll er doch als Grégory Lioubov alias Moïse dem russischen Oligarchen Ivan Rostovski das Handwerk legen. Dass Dujardin dabei sein Charisma nicht ausspielen kann, scheint ihm nicht viel auszumachen: "Ich wollte eine weitere Facette erforschen, etwas mit mehr Beschränkungen im darstellerischen Bereich."

Regisseur und Drehbuchautor Éric Rochant, der sich unter anderem von Hitchcock und Le Carré inspiriert haben lassen will, betont, dass er eine Liebesgeschichte im Kontext eines Spionagefilms machen wollte. Lioubovs weiblicher Counterpart ist Doppelagentin Alice (Cécile de France). Es kommt, wie es kommen muss: Die Hauptfiguren verfallen einander – nichts ahnend von der wahren Identität des jeweils anderen.

Weil die europäische Produktion wie ein Finanzmarktthriller nach der Krise beginnt, wird deutlich, dass sie in der Gegenwart spielen soll. Gerade in Zeiten von Snowden und dem digitalen Datenausspähskandal wirkt er aber altbacken. ll

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort