Action auf Französisch

Drama "96 Hours – Taken 2"

Pünktlich auf die Sekunde klingelt Daddy bei seiner Ex (Famke Janssen), um die Tochter Kim (Maggie Grace) zum Fahrunterricht abzuholen. Aber Kim ist bei ihrem Freund, von dem der eifersüchtige Daddy noch gar nichts wusste. "Ich werde ihr ihren Freiraum lassen!", verspricht der Kontrollfreak, tatsächlich aber steht er bald vor der Tür des jungen Mannes. So könnte nun eine US-Familienkomödie beginnen. Aber dieser Vater heißt Bryan Mills (Liam Neeson), ist ehemaliger CIA-Agent, und hat vor vier Jahren in "96 Hours" halb Paris niedergemacht, um seine entführte Tochter zu befreien. Und weil diese Metzelei im Kino so erfolgreich war, wird sie nun in Istanbul fortgeführt.

Parallel zu Mills Reise macht sich ein Albaner-Clan an den Bosporus auf, um die Toten des vorherigen Films zu rächen. So ist für den Zuschauer schon die erste Stadterkundung von Vater und Tochter weniger Sightseeing als vorausschauende Tatortbesichtigung. Die Balkan-Schurken schlagen auch sofort zu, entführen diesmal aber Mills und seine Ex-Frau, die der Clanchef (Rade Serbedzija) zum Ausbluten anritzen lässt. Dem angeketteten Mills jedoch gelingt es, mit einem per Fuß aus den Socken gezauberten Mini-Handy Kim nicht nur zu warnen, sondern auch zu instruieren. Die Tochter wirft nun brav Granaten durch die Gegend, so dass der mithörende Daddy, unter Einbeziehung von Windrichtung und Schallverzögerung, den Ort seines Verlieses bestimmen kann.

Die sich zur Serie entwickelnde "96 Hours"-Saga ist trotz ihres US-Helden eine Produktion des Action-Fans Luc Besson. Frankreich macht hier den hollywoodschen "Bourne"-Verschwörungen Konkurrenz. Die Raserei endet vor der US-Botschaft, am Schluss sitzen die Guten in der Heimat zusammen, so wie früher im humorigen Nachklapp von TV-Serien. lll

(RP)
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