Kinderbetreuung in der Pandemie 40 Tage frei auch für NRW-Beamte zum Kinderbetreuen

Düsseldorf · Das Land will die angekündigte Bundesregel für die Betreuung von Kindern im Lockdown übernehmen. Somit erhalten Beschäftigte bis zu 40 freie Tage für die Kinderbetreuung zu Hause, wenn der Nachwuchs unter 12 Jahre alt ist.

 Auch Polizisten werden von der geplanten neuen Regelung in NRW profitieren.

Auch Polizisten werden von der geplanten neuen Regelung in NRW profitieren.

Foto: picture alliance / Geisler-Fotop/dpa

Das Land übernimmt für die vielen zehntausend Polizisten und anderen Landesbeamten die bundesweite Vorgabe für alle Arbeiter und Angestellten, dass pro Elternteil bei Paaren 20 freie Tage genommen werden können, um ein Kind während des Schul-Lockdowns zu betreuen. Alleinerziehende erhalten laut Bund bis zu 40 freie Tage. Beides solle bei den NRW-Beamten auch so gemacht werden, so das Düsseldorfer Innenministerium auf Anfrage.

Erste Details der bundesweiten Regelung für Angestellte und Arbeiter zeichnen sich ab. Anträge können aber noch nicht gestellt werden. Beim bisherigen Kinderkrankengeld, das zehn Tage pro Elternteil bei Paaren und 20 Tage bei Alleinerziehenden ausmacht, ist bei der Barmer Ersatzkasse oder der AOK die Antragstellung im Internet möglich. Bezugsberechtigt sind Eltern, deren Kind unter zwölf Jahre alt ist. Diese zwei Punkte werden sicher übernommen. Es ist klar, dass im Gegensatz zur bisherigen Lösung logischerweise kein Arztattest nötig sein wird,da es nicht um das Betreuen kranker Kinder geht.

Bei der bisherigen Regelung erstatten die Kassen 90 Prozent des Nettolohnes. Wer Urlaubs- oder Weihnachtsgeld im letzten Jahr erhielt, bekommt 100 Prozent erstattet. Pro Tag Verdienstausfall beim Arbeitgeber gibt es laut Barmer maximal 112,88 Euro am Tag.

Die Krankenkassen fordern, dass sie das Geld für das erweiterte Kinderkrankengeld vom Bund erstattet bekommen. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) drängt die Eltern, das Kinderkrankengeld zu beantragen: „Da appelliere ich nochmal an die Arbeitgeber, den Eltern diese Tage auch zu gewähren.“

Es ist aber davon auszugehen, dass viele Unternehmen mit ihren Beschäftigten vereinbaren, dass diese auf freie Tage verzichten, weil sie ja sowieso im Homeoffice sind. „Dann wird eben Abends gearbeitet, wenn die Kinder im Bett sind“, erzählt ein Manager von Vodafone. Ähnliches wird von Ergo, Telekom, Henkel und vielen anderen Unternehmen berichtet. „Viele Firmen finden kreative Lösungen“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf.

Nicht alle profitieren von diesem Vorgehen. Darunter Beschäftigte, deren Anwesenheit am Arbeitsplatz wirklich nötig ist, wie Ärztinnnen und Ärzte, Busfahrer oder auch Polizisten.

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