Nahost-Konflikt UN-Gesandter warnt vor Krieg im Gazastreifen

New York · Israel und Hamas befinden sich nach Ansicht des Nahostgesanden der Vereinten Nationen „am Rande eines Krieges“. Er nennt die Lage verheerend und warnt in einer Sondersitzung vor neuer Gewalt.

 Ein Mann untersucht den Einschlagsort einer israelischen Rakete im Palästinensischen Autonomiegebiet.

Ein Mann untersucht den Einschlagsort einer israelischen Rakete im Palästinensischen Autonomiegebiet.

Foto: dpa/Ashraf Amra

Die jüngste Eskalation im Gazastreifen zeigt nach Ansicht des UN-Nahostgesandten, wie nah Israel und die radikalislamische Hamas „jeden Tag am Rande eines Krieges“ stehen. Die internationale Gemeinschaft müsse die Angriffe der Hamas gegen Israel unmissverständlich verurteilen, forderte Nikolay Mladenov in einer Sondersitzung des Weltsicherheitsrats. Zuletzt sei die Lage so verheerend gewesen wie seit dem Gazakrieg 2014 nicht mehr. Mit Blick auf die Demonstrationen in Gaza, die nun bis in den Juni dauerten, warnte Mladenov vor neuer Gewalt.

Der UN-Sicherheitsrat war auf Antrag der USA zu der Dringlichkeitssitzung zusammengekommen. Die USA wollten eine Verurteilung des Raketenbeschusses durch die Hamas und die Gruppe Islamischer Dschihad erreichen. Die US-Botschafterin bei den UN, Nikki Haley, machte die Hamas für die „empörenden Terrorattacken“ dieser Woche gegen Israel verantwortlich. Sie kritisierte, dass der Sicherheitsrat die Angriffe nicht geschlossen verurteilte.

Kuwait blockierte jedoch die von den USA eingebrachte Erklärung und kündigte an, einen eigenen Resolutionsentwurf zu der Krise vorzulegen. Darin geht es auch um "die Erwägung von Maßnahmen" zum Schutz palästinensischer Zivilisten. Kuwaits Botschafter Mansur Al-Otaibi zog Israel zur Verantwortung. Solange die Besetzung andauere, hätten die Palästinenser das Recht, dagegen zu kämpfen.

(juju/dpa)
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