Freibäder in Kempen, Grefrath und Willich Hochsommer lockt Besucher in Freibäder

Willich/Kempen/Grefrath · Die 30-Grad-Marke auf dem Thermometer ist überschritten, und die Freibäder sind voll. Die bisherige geringe Anzahl von Badegästen in den Freibädern in Grefrath, Willich und Kempen war wohl eindeutig dem Wetter geschuldet.

 Tristan und sein Vater stürzen sich im Willicher De-Bütt-Freibad die Rutsche hinunter.

Tristan und sein Vater stürzen sich im Willicher De-Bütt-Freibad die Rutsche hinunter.

Foto: Norbert Prümen

Wie wasserbegeistert die Bürger in Willich, Kempen und Grefrath sind, zeigt sich mit den aktuellen hochsommerlichen Temperaturen von mehr als 30 Grad. Ob das Kempener Aqua Sol, das Freibad Grefrath oder De Bütt in Willich – überall können die Betreiber gerade hohe Besucherzahlen vermelden, die an die derzeitigen Kapazitätsgrenzen heranreichen. Am Freitagmittag hieß es erstmalig in allen drei Bädern: Alle Badekarten sind ausverkauft. Dass die Zeitfenster in den Nachmittagen generell stärker nachgefragt werden, bestätigen alle drei Badbetreiber.

In der Schlange vor dem Grefrather Freibad ist die Stimmung gut. Die Badegäste haben Picknickdecken und Taschen dabei. Allerdings ist es doch ein wenig anders als in der Sommersaison des vergangenen Jahres. Denn jeder in der Schlange trägt eine Mund-Nasen-Maske und hält einen Zettel oder sein Smartphone parat. Bevor sie nämlich an die Kasse dürfen, müssen sie am Scanner für die Onlineregistrierung vorbei – dies ist Teil der Corona-Maßnahmen.

 Alina Birk und Victoria Toups finden es gut, dass sie im Grefrather Freibad durch die Corona-Maßnahmen so viel Platz haben.

Alina Birk und Victoria Toups finden es gut, dass sie im Grefrather Freibad durch die Corona-Maßnahmen so viel Platz haben.

Foto: Norbert Prümen

„Es ist für uns überhaupt kein Problem mit der Vorab-Registrierung. Wir sind das dritte Mal hier. Man gewöhnt sich ans Registrieren“, sagt Bärbel Goldberg, die mit ihren Kindern Jan und Johanna aus Bracht angereist ist. „Das ist eine gute Regelung, damit die vorgegebenen Besucherzahlen eingehalten werden. Wir finden generell, dass das Freibad in Grefrath alles gut regelt.“

Lena Gilbers sieht’s ähnlich: „Wir waren in der vergangenen Woche im Österreich-Urlaub schwimmen. In dem dortigen Bad gab es überhaupt keine Regelungen. Alles war wie vor Corona. Ich fühle mich im Grefrather Freibad mit seinem Hygieneschutzkonzept weitaus sicherer“, sagt die Grefratherin. Es sei schön, dass nicht so viele Leute auf einmal ins Bad dürften, findet auch Victoria Toups. „Es ist super angenehm, so viel Platz zu haben“, sagt die junge Frau. „Ich war schon als Kind immer hier und finde das Freibad einfach nur schön, auch in Zeiten von Corona“, sagt Alina Birk.

 In der Schlange vor dem Grefrather Freibad ist die Stimmung gut. Die Badegäste sind mit Picknickdecken und Taschen bepackt.

In der Schlange vor dem Grefrather Freibad ist die Stimmung gut. Die Badegäste sind mit Picknickdecken und Taschen bepackt.

Foto: Norbert Prümen

Corona hält die Menschen nicht vom Schwimmen ab, auch wenn sich dieser Eindruck in den ersten Wochen nach der Wiederöffnung der Freibäder aufdrängte. „Wir sind verhalten in die Freibadsaison gestartet. Aber das war eindeutig dem Wetter zuzuordnen“, sagt Sabrina Küppers von den Stadtwerken Kempen, dem Betreiber des Aqua Sol. Mit dem warmen Wetter klettern die Onlineregistrierungen für ein Freibadticket. Die Kapazitätsgrenze des Aqua Sol liegt bei 1000 Besuchern pro Zeitfenster.

„Es war bislang nicht heiß genug. Zudem sind doch etliche in den Ferien an die Küsten in Deutschland und Holland gereist“, sagt Britta Horster von den Gemeindewerken Grefrath. Mit 300 Besuchern pro Zeitfenster gestartet, hat sich das Grefrather Freibad aufgrund der Disziplin der Besucher dazu entschieden, die Zahl auf 500 zu erhöhen.

Dass die bisherigen eher niedrigen Besucherzahlen im Freibad am Wetter liegen, kann Philipp Bauknecht vom Willicher Schwimmbad De Bütt belegen. Dort ist nämlich neben dem Freibad auch das Hallenbad geöffnet, und das liegt täglich an der Kapazitätsgrenze von 170 Besuchern. „Die Menschen wollen schwimmen“, sagt Bauknecht. „Das Hallenbad läuft ganz normal ohne Bäderkarte. Die Besucher nehmen sogar geduldig Wartezeiten von bis zu 45 Minuten in Kauf.“

Anders als im Freibad geht es im Hallenbereich ohne Onlineregistrierung. Wenn also dort die Besuchergrenze erreicht ist, müssen die Nachfolgenden warten, bis ein Besucher das Hallenbad verlässt. In allen drei Bädern spricht man davon, dass sich die Nutzer gut an die Regeln halten und kaum interveniert werden muss. Das sieht am Königshüttesee in Kempen anders aus.

Mit dem warmen Wetter hat das illegale Baden dort Aufschwung erhalten. Allerdings nur in einem geringen Ausmaß, wie Stadtsprecher Christoph Dellmans informiert: „Das Ordnungsamt hat am Freitag nur eine Handvoll von illegalen Betretungen des Geländes verzeichnet. Es gab zudem keine unerlaubt parkenden Fahrzeuge.“ Auch am Wochenende werden die stichprobenartigen Kontrollen fortgesetzt.

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