Teletest Schröder gegen Lafontaine

Weimar (RPO). Diesmal sollte man früh aufstehen und lange wachbleiben, um die TV-Höhepunkte der Woche nicht zu verpassen. Schweigen hilft dabei, eine Feindschaft fürs Leben entsteht und Geeks werden vollkommen zu recht verehrt. Außerdem: zwei besondere Formen der Mutterliebe.

 Gute Freunde kann niemand trennen - mal abgesehen von Ehrgeiz.

Gute Freunde kann niemand trennen - mal abgesehen von Ehrgeiz.

Foto: AP

The Big Bang Theorie — Staffel 3 | Sitcom |
Montag, 7. Februar, 11.30 — 12.25 Uhr, Pro7

Inhalt Leonard, Sheldon, Howard und Rajesh beschäftigen sich mit den wichtigen Fragen des Lebens: Babylon 5 oder Deep Space Nine? DC oder Marvel? Dazu sitzen sie in einer Wohnung, spielen Halo und essen chinesisch. Glücklicherweise schaut Nachbarin Penny öfters vorbei.

Warum anschauen? Diese Sitcom folgt penibel den Gesetzen einer Sitcom: Gegensätze werden inszeniert und ein sympathischer Sonderling sorgt für Lacher. Was diese Serie besonders sehenswert macht: die liebevolle Einarbeitung von Details der Nerdkultur, die allen Interessierten das Herz höher schlagen lässt. Darauf eine Runde Stein, Papier, Schere, Echse, Spock.

Man lernt eine der erfolgreichsten Serien der Welt kennen, die Pro7 unverständlicherweise im Vormittagsprogramm versendet.

Hier geht's zum Trailer.

Duelle: Schröder gegen Lafontaine | Porträt |
Montag, 7. Februar, 21.00 — 21.45 Uhr, ARD

Inhalt 1998 läuft es super: Nach sechzehn Jahren hat die SPD endlich die Monarchie von Helmut Kohl beendet. Nun schicken sich Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder an, die Republik aufzumischen. Eher unglücklich ist, dass an der Spitze nur Platz für einen sein kann.

Warum anschauen? Weil sein Herz links schlug, erklärte Oskar Lafontaine - den Sohn auf der Schulter tragend - seinen Rücktritt. Diese spannende Doku erläutert, wie es dazu kommen konnte. Fast noch interessanter: was dieser Rücktritt für die deutsche Parteienlandschaften bedeutete.

Man lernt Der überraschende Rückzug aus politischer Verantwortung - 1999 war Oskar Lafontaine damit Vorreiter einer Bewegung, die auch heute noch angesagt ist.

Lawinen über Tolzbad | Heimatfilmgroteske |
Donnerstag, 10. Februar, 23.40 — 1.15 Uhr, Arte

Inhalt In Tolzbad ist leise sein von Vorteil: lösen doch schon die geringsten Erschütterungen Lawinen aus. Schweigen bewahren sollte man auch über die eigenen Begierden. Als Johann, der seine Mutter begehrt, gegen diese Regel verstößt, nimmt das Drama seinen Lauf.

Warum anschauen? Dieser Heimatfilm würde garantiert niemals um 20.15 Uhr im ZDF laufen. Schön aber, dass er überhaupt gezeigt wird. Strickt er doch aus den bekannten Versatzstücken des Genres eine absurde, tabulose Geschichte.

Man lernt Farben. Daran hatte Regisseur Guy Maddin wenig Interesse. Also drehte er in schwarzweiß. Und kolorierte später nach. Und nahm dabei maximal nur drei Farben auf einmal.

Es war einer von uns | Drama |
Freitag, 10. Februar, 1.45 — 3.15 Uhr, Arte

Inhalt Nach einer Party mit ihren besten Freunden wacht Johanna am nächsten Tag benommen im Park auf. Eine Untersuchung bietet bald Gewissheit: nachdem ihr K.O.Tropfen das Bewusstsein nahmen, wurde sie missbraucht. Der Täter muss einer ihrer Freunde sein.

Warum anschauen? Die Suche nach dem Täter wird für die Hauptfigur zur Qual. Und damit auch für den Zuschauer. Das erschüttert bis ins Mark. Was an den grandiosen Darstellern, dem intensiven Drehbuch und der einfühlsamen Inszenierung liegt.

Man lernt Devid Striesow mal mit Brille kennen

Die Tür der Versuchung | Drama |
Sonntag, 12. Februar, 0.15 — 2.00 Uhr, MDR

Inhalt Der Unfalltod ihrer Söhne schlägt tiefe Kerben in das Leben von Ted und Marion. Daraufhin engagiert Ted den jungen Eddie als Assistenten. Auch weil Eddie den Söhnen ähnlich sieht. Marion beginnt eine Affäre mit ihm.

Warum anschauen? Aus einem Teil von John Irvings Roman "Witwe für ein Jahr" hat Regisseur Tod Williams einen ebenso berührenden wie tragikomischen Film über Tod und Verlust gemacht.

Man lernt Jeff Bridges. Auch wenn er gerade dank "True Grit" und "Tron" auf dem Zenit seines Erfolgs ist: eine Garantie für mitreißende Darstellung ist der Dude schon seit vierzig Jahren.

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