Teletest Ein Hoch auf die Krauts

Weimar (RPO). Einen wichtigen Beitrag zum nationalen Aufschwung leistet in dieser Woche Fernsehen. Vier von fünf Tipps kommen aus Deutschland. Und das vollkommen zu recht. Packen sie doch brisante und alles andere als einfache Themen an.

 Jürgen Vogel hat eine Plastikfigur in seinem Überraschungsei gefunden.

Jürgen Vogel hat eine Plastikfigur in seinem Überraschungsei gefunden.

Foto: AP

Pingpong | Drama |
Donnerstag, 16. April, 23.40 — 1.10 Uhr, mdr

Inhalt Nach dem Selbstmord seines Vaters verbringt Sebastian den Sommer bei seiner Tante und ihrer Familie, die glücklicher nicht sein könnte. Jedenfalls auf den ersten Blick.

Warum anschauen? Wenn später einmal Außerirdische die Überreste unserer Zivilisation entdecken, dann werden sie anhand dieses Films verstehen, was Deutschland zu Beginn des Jahrtausends unter dem Filmgenre "Berliner Schule" verstand.

Man lernt Die bleierne Schwere, die deutschen Filmen so oft attestiert wird, bricht hier auf und gibt damit den Blick frei auf ein Drama, das in kleinen Gesten große Geschichten erzählt.

Der talentierte Mr. Ripley | Identitätsdrama |
Sonntag, 19. April, 20.15 — 22.30 Uhr, Arte

Inhalt Tom Ripley ist niemand. Dann lernt er den Lebemann Dickie kennen, der alles ist, was Tom niemals sein wird. Also tötet Tom Dickie und nimmt dessen Leben an.

Warum anschauen? Eine superbe Verfilmung von Patricia Highsmiths Romanklassiker, die keine Wünsche offenlässt: ein hochspannendes und böses Verwirrspiel vor einer lichtdurchfluteten Kulisse mit großartigen Darstellern und einer feinen Regie.

Man lernt den unheimlichen Matt Damon kennen. Danach kann man nie wieder in dessen Gesicht blicken, ohne Tom Ripley zu sehen.

Roboter essen kein Sauerkraut | Musikdokumentation |
Montag, 20. April, 0.30 — 2.00 Uhr, WDR

Inhalt Ohne Amon Düül II, Can, Kraftwerk und Tangerine Dream würde die Musik von heute anders klingen. Manche sagen schlechter. Warum, zeigt diese Dokumentation.

Warum anschauen? Männer in langen Haaren sitzen vor gigantisch großen Geräten und entlocken diesen wundersame Klänge! Dazu reden sie in langen Schachtelsätzen! Und vieles davon in Schwarzweiß!

Man lernt Kein deutsches Klischee ohne die beliebte Weißkohlspeise. In diesem Fall allerdings zu jedermanns Vorteil.

Fremder Freund | Politdrama |
Dienstag, 21. April, 0.05 — 1.50 Uhr, ZDF

Inhalt Chris lebt mit Yunes in einer WG. Beide verstehen sich ausgezeichnet. Dann zieht sich Yunes, der aus dem Jemen stammt, immer mehr zurück und verschwindet kurz vor dem 11. September vollständig.

Warum anschauen? Kein Film über Terrorismus, sondern über das Wesen von Freundschaft.

Man lernt besser schnell, sich mit der komplizierten Zeitstruktur zu arrangieren. Ansonsten bleiben wichtige Teile der Geschichte im Dunkeln.

Der freie Wille | Psychodrama |
Mittwoch, 22. April, 23.30 — 2.15 Uhr, Arte

Inhalt Wegen Vergewaltigung saß Theo im Gefängnis. Nun wird er freigelassen und kämpft gegen seinen Trieb, gegen den Alltag und vor allem gegen sich selbst.

Warum anschauen? Ein Film, der unglaublich viel vom Zuschauer abverlangt und deshalb in vielen Minuten eine Tortur ist. Wer sich dieser jedoch aussetzt, sieht den vielleicht mutigsten aller deutschen Filme.

Man lernt, besser noch vergisst alle anderen Rollen, die Jürgen Vogel bisher gespielt hat und erlebt, wie er gemeinsam mit Sabine Timoteo Grenzen überschreitet.

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