Herzrasen Philipp Poisel packt den Kulturbeutel

Düsseldorf (RPO). Jede Woche füllen hier Musiker, Schauspieler und andere bekannte Menschen den "Herzrasen-Kulturbeutel". Hinein packen sie für uns alles, was ihnen lieb ist. Diesmal macht das Philipp Poisel, dessen Debütalbum zu den sehr schönen Überraschungen dieses Jahres zählt. Philipp spielt am 2. Dezember im Kölner Luxor.

 Philipp Poisel weiß auch nicht, was er auf diesem Berg soll.

Philipp Poisel weiß auch nicht, was er auf diesem Berg soll.

Foto: Grönland

Mein Lieblingswort: Laxask. Im Schwedischen gibt es einen Zungenbrecher: "Sex laxar i en laxask", was so viel heißt wie: "Sechs Lachse in einer Lachskiste". Gut, um Schweden zu beeindrucken, den denen geht das weitaus schwerer über die Lippen als unsereinem.

Meine Lieblingsband: The Cure. Die Band verkörpert für mich eine Ära, eine Welt in der ich gerne groß geworden wäre. Ich höre The Cure oft im Bandbus und träume von einer abgefahrenen und schrillen Zeit.

Mein Lieblingsalbum: Ane Brun — Live in Scandinavia. Dieses Album klingt definitiv wie die Region Europas, aus der Ane stammt, und es ist mein persönlicher Soundtrack für Skandinavien. Ich hatte die Ehre, ein, zwei Mal vor Ane auftreten zu dürfen. Sie live mit ihrer Band zu erleben, ist ein unbeschreibliches Ereignis.

Mein Lieblingsautor: Sandor Marai. Er schafft es wunderbar mit Worten Stimmungen zu malen. Seine Romane sind Gedichte von der ersten bis zur letzten Seite.

Mein Lieblings-Technikgerät: Ein alter, flacher Kassettenrekorder von "Opa Marx”, einem alten Mann von nebenan, der schon in meiner frühsten Kindheit Opa-Status erreichte. Der Rekorder hat einen festen platz in meinem Zimmer, und wenn ich eine Idee habe, drücke ich schnell "Record” und setz mich an Gitarre oder Klavier.

Mein Lieblingsfilm: Der dänische Film "Open Hearts”, den man besser mit verwundetem als mit offenem Herzen übersetzt, finde ich einen unheimlich starken Film. Eine junges glückliches Paar verlobt sich und am morgen danach wird er von einem Auto angefahren und ist vom Hals abwärts gelähmt. Er zeigt mir immer wieder, wie zerbrechlich wir sind und wie wenig in unseren Händen liegt. Weder von dem, was uns genommen noch von dem was uns geschenkt wird.

Mein Lieblingsbuch: Die Asche meine Mutter. Eine autobiografische Kindheitserzählung aus Irland.

Mein Lieblingsschauspieler: Al Pacino in "Scarface". Das ist der beste, den ich kenne, und irgendwann wurde mir auch klar, dass aus ihrer Sicht, die Möchtegern-Gangster, die ich aus meiner frühen Jugend kenne, nicht Schüler, sondern Kubaner waren und dass wir uns nicht in unserer kleinen Heimatstadt mitten im schwäbischen Strohgäu befanden, sondern im amerikanischen Exil.

Meine Lieblingsstadt: London!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort