Fotos Jupp testet den Polizei-Segway
Jupp testet die Welt
Diese Woche: Den Polizei-Segway
Diese Szene erinnert stark an Paul Blart (Kevin James) im Kino-Erfolg "Mall Cop". Darin sorgt der Kaufhaus-Polizist auf einem Segway für Ordnung.
Ein ähnliches Bild sehen Fluggäste seit dem Wochenende am Düsseldorfer Flughafen. Die Bundespolizei nutzt dort zu Testzwecken vier solcher Elektro-Stehroller für ihre täglichen Streifen durch die langgezogenen Terminal-Flure.
Die Grenzschützer haben mich zur Einweihung der vier PS starken Roller einige Bahnen durch den Flughafen ziehen lassen.
Safety first. Unter diesem Motto muss jeder Fahrer einen Helm anlegen.
Zudem gibt es eine kurze Einweisung. Die Beamten mussten ein vierstündiges Seminar über sich ergehen lassen. Hier genügt auch ein Crash-Kurs (hoffentlich nicht wörtlich zu nehmen).
Der schwierigste Part soll das Aufsteigen sein. Da der Computer im Boden des Segways 100 Mal in der Sekunde den Körperschwerpunkt misst - durch dessen Verlagerung fährt das Gerät vor- oder rückwärts - rollt er gleich drauf los. Reflexartig lehnt sich der ungeübte Fahrer also zurück, was das Gerät als Befehl versteht und rückwärts fährt.
Sind die ersten Missverständnisse beseitigt, kann es los gehen.
Leicht nach vorne beugen und der Segway erreicht seine dem Patrouille-Modus entsprechende Maximalgeschwindigkeit von 9,6 Stundenkilometern.
Die Bundespolizei nutzt die Geräte übrigens nicht hauptsächlich zur Verbrecherjagd. Sie sollen zunächst der besseren Übersicht dienen und zudem die Flughafen-Cops präsenter erscheinen lassen. "Das erhöht das Subjektive Sicherheitsempfinden der Fluggäste", erklärt Projektleiter Michael Mertens. Für diesen Effekt ist der um 20 Zentimeter erhöhte Standpunkt verantwortlich.
In meinem Fall bedeutet das allerdings akute Gefahr. Durch den Segway bin ich nun relativ exakt 2,20 Meter groß, weshalb der Helm bei all den tief hängenden Hinweisschildern eine relativ kurze Halbwertzeit hat.
Müssen die Beamten doch mal einen Übeltäter verfolgen, kann übrigens ein Turbo aktiviert werden. Quasi der "Super Pursuit Mode" der Flughafen-Roller. Dann knattern die Jungs und Mädels in Blau mit 20 km/h durch die Menge. Trotz Hundeblicks durfte ich den Turboschalter allerdings nicht betätigen.
Ein Grund dafür ist wohl der Anschaffungspreis von rund 8000 Euro. Der ist gleichzeitig auch verantwortlich dafür, dass ich über den Kauf für private Zwecke noch einmal in Ruhe nachdenken werde. Obwohl der Spaßfaktor schon ziemlich hoch ist.
Kein Wunder also, dass unser Sat1-Halbtagsromantiker Kai Pflaume ("Nur die Liebe zählt") seinen Hund regelmäßig mit Hilfe eines solchen Rollers Gassi führt.
So, ich nutze die Möglichkeit und bin dann mal weg. In diesem Sinne, bis neulich...