Kurznachrichtendienst mehrere Stunden platt Wurde WhatsApp Opfer des eigenen Erfolgs?

Der beliebte Kurznachrichtendienst WhatsApp hatte am Samstagabend für mehrere Stunden technische Probleme. Vor dem Hintergrund der Milliarden-Übernahme durch Facebook startete im Netz ein regelrechter Shitstorm. Experten glauben zu wissen, wo das Problem lag.

So spottet das Netz über den WhatsApp-Ausfall
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Foto: dpa, abu htf

Für die Experten der Technik-Seite TechCrunch liegt die Ursache für den Ausfall auf der Hand: WhatsApp wurde zum Opfer seines eigenen Erfolgs. Die Nachricht über den Kauf durch Facebook machte den Dienst weltweit noch bekannter, als er ohnehin schon war. Dies dürfte nach Ansicht von TechCrunch zu einer massiven Welle von Neuanmeldungen geführt haben. Dieser Ansturm habe die Whatsapp-Server einknicken lassen, so TechChrunch. Man habe bei beiden Unternehmen um eine Stellungnahme gebeten, bislang aber noch keine erhalten.

Spott und Häme

Rückblick: Am Samstagabend konnten Nutzer den Nachrichtendienst von WhatsApp nicht nutzen. Die Chatgruppen luden nicht, Nachrichten konnten nicht versendet werden. Die Nachricht verbreitete sich schnell bei Twitter und Facebook. Viele Kommentare waren voll Spott und Häme. Viele unkten unter anderem, Facebook-Chef Mark Zuckerberg würde nur mal eben alle Nutzerdaten runterladen und an Werbekunden weiterleiten.

Gegen 22.30 Uhr funktionierte der Dienst wieder weitestgehend. Einige Funktionen waren allerdings noch länger gestört - beispielsweise die Angabe, wann der Chat-Partner zuletzt online war. Am Sonntagmorgen war dann auch das Versenden von Bildern und Videos wieder möglich.

Kaufpreis 14 Milliarden Euro

Zu Beginn der Woche hatte die Fusion der weltgrößten Online-Netzwerke für Aufsehen gesorgt: Facebook - mit seinen mehr als 1,2 Milliarden Mitgliedern - kündigte den Kauf des Kurznachrichten-Dienstes WhatsApp mit gut 450 Millionen Nutzern an. "WhatsApp wird uns dabei helfen, unsere Mission zu erfüllen, die ganze Welt zu vernetzen", sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch bei der Bekanntgabe des überraschenden Geschäfts. Der Zukauf kostet Facebook insgesamt 19 Milliarden Dollar, umgerechnet 14 Milliarden Euro.

Über die Smartphone-App WhatsApp können Nutzer miteinander Text- und Sprachnachrichten, Fotos oder Videos austauschen. WhatsApp hat sich damit fest als SMS-Alternative etabliert. Alleine in Deutschland nutzten zuletzt 30 Millionen Menschen den Dienst. Weltweit komme täglich mehr als eine Million Nutzer hinzu, erklärte Zuckerberg. 70 Prozent der Leute nutzten WhatsApp jeden Tag.

(csi)
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