Metadaten und Adressbücher WhatsApp — nicht alles wird verschlüsselt

Düsseldorf · WhatsApp hat Anfang April eine Verschlüsselung in seiner App eingeführt, die es selbst Nachrichtendiensten unmöglich machen soll, dort geführte Gespräche abzuhören. So weit, so gut. Es bleiben allerdings Daten, die trotzdem ausgelesen werden können.

WhatsApp Ende zu Ende Verschlüsselung in Schritten erklärt
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Schritt für Schritt zur WhatsApp-Verschlüsselung

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Die Experten von "heise.de" haben die WhatsApp-Verschlüsselung einmal genau unter die Lupe genommen. Ein ähnlicher Test vor knapp einem Jahr hatte noch unbefriedigende Ergebnisse geliefert.

So sei damals laut "heise.de" nur der Nachrichtenaustausch zwischen Android-Geräten verschlüsselt gewesen. Außerdem habe man nirgendwo einen Hinweis erhalten, ob die Nachricht nun abhörsicher verschickt worden sei oder eben nicht.

Mit Hilfe eines Versuchsaufbaus mit einem Android-Gerät, mehreren iPhones und einem Laptop konnten die Experten nun nachweisen, dass Nachrichten, Gespräche, Fotos und Videos tatsächlich sicher verschlüsselt über den Äther gehen.

WhatsApp-Update - Formatierungen möglich und eine neues Pop-up
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Foto: Christoph Schroeter

Problematisch seien aber weiterhin die sogenannten Metadaten und die Adressbücher der WhatsApp-Nutzer.

Bei den Metadaten handelt es sich etwa um Informationen, wer mit wem wann und wie oft kommuniziert. Diese Daten werden bei jedem Chat, bei jeder Unterhaltung für den User unbemerkt mit übertragen. Gespeichert werden sie auf den Servern der Facebook-Tochter, jedoch unverschlüsselt. Sie könnten im Zweifelsfall also von einem Eindringling oder nach Gerichtsbeschluss von einer Behörde ausgelesen werden.

Auch die Adressbücher der WhatsApp-Nutzer, so "heise.de", würden weiter unverschlüsselt auf die Server des Anbieters übertragen. Das seien jedoch Probleme, für die nicht nur WhatsApp, sondern keiner der Messenger-Dienste aktuell eine befriedigende Lösung parat habe.

WhatsApp-Update - das sind die neuen Funktionen
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Foto: Christoph Schroeter

Insgesamt sei die WhatsApp-Verschlüsselung für die User eine alltagstaugliche Variante. Da der Messenger nicht quelloffen sei, könne man jedoch nie sicher sein, ob der Anbieter einem nicht irgendwann doch eine manipulierte Version unterschiebe, die das Abhören dann doch wieder ermögliche.

(csr)
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