Persönlich Tim Cook . . . will Privatsphäre im Internet

Heutzutage erzählt so manche Geschichte davon, wie fordernd der Berufsalltag von Spitzenmanagern ist. Tim Cook, Chef von Apple, hat seine eigene Art, mit diesen Belastungen umzugehen: Sein Tag beginnt jeden Morgen um 3.45 Uhr mit dem Beantworten von E-Mails, gegen fünf Uhr geht er für eine Stunde ins Fitnessstudio, um zu trainieren. Das verriet Cook jetzt in Interviews mit der "Bild am Sonntag" und der britischen Zeitung "The Telegraph".

Tim Cook will Privatsphäre im Internet
Foto: dpa, mmd ks

In den Gesprächen, in denen es auch um die neue internetfähige Uhr von Apple ging, die Anfang März vorgestellt werden soll, machte sich Cook außerdem für den Datenschutz stark und sprach sich gegen die Internetüberwachung aus. Gegenüber der "Bild am Sonntag" bekannte sich Cook zur Einstellung der Deutschen: "Ich fühle mich den Deutschen sehr nah, weil sie meine Ansichten zum Schutz der Privatsphäre teilen", sagte er. Dem "Telegraph" sagte der 54-Jährige: "Keiner von uns sollte akzeptieren, dass die Regierung oder ein Unternehmen Zugang zu allen unseren privaten Informationen hätte." Privatsphäre sei ein grundlegendes Menschenrecht. "Wir sollten es nicht aufgeben", etwa wegen Angstmacherei im Anti-Terror-Kampf.

Cook versuche, sich mit Apple durch die Äußerungen von der Konkurrenz wie Google oder Facebook zu distanzieren, bei der die Verarbeitung von Nutzerinformationen zum Geschäftsmodell gehört, sagen Experten. Von dieser Politik nimmt der Elektronikkonzern Apple, der vor allem am Geräteverkauf verdient, Abstand. Apple setzt etwa bei seiner SMS-Alternative "iMessage" auf Verschlüsselung.

Cook übernahm die Leitung von Apple im Jahr 2011, nachdem der inzwischen verstorbene Firmengründer Steve Jobs aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt hatte. Im vergangenen Oktober bekannte sich Cook als einer der ersten Spitzenmanager öffentlich zu seiner Homosexualität.

Sebastian Fuhrmann

(RP)
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