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Smartphone im Test Google Pixel 4a - einfach, gut

Düsseldorf · Drei neue Pixel-Smartphones hat Google zuletzt vorgestellt. Während Pixel 5 und Pixel 4a 5G noch nicht zu haben sind, gibt es das Pixel 4a bereits. Es besticht durch seine Einfachheit, eine super Kamera und den niedrigen Preis.

Test: Das Google Pixel 4a - einfach und gut
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Das Google Pixel 4a - einfach und gut

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Foto: Christoph Schroeter

Eigentlich wollte Google das Pixel 4a bereits zur Entwicklerkonferenz I/O im Mai vorstellen. Doch wegen der Corona-Pandemie wurde nicht nur die Konferenz abgesagt, sondern auch der Launch des Mittelklasse-Smartphones mehrfach verschoben. Doch jetzt ist es endlich so weit: Seit Anfang Oktober gibt es das Gerät zu kaufen. Wir haben es uns angeschaut.

Potenziellen Käufern macht es Google einfach: Das Pixel 4a gibt es genau in einer Farbe (schwarz) und genau mit einer Speichergröße (128 GB). Kaufen oder nicht kaufen, das ist die einzige Entscheidung, die man treffen muss. Vorab: Für knapp 340 Euro bekommt man derzeit kein anderes Smartphone der Mittelklasse, das es mit dem Gesamtpaket des Pixel 4a aufnehmen kann.

Denn im Praxistest wird schnell klar: Das Gerät knüpft mit seiner eine herausragenden Kamera an die Stärken der Vorgängermodelle an. Gleichzeitig haben die Google-Ingenieure auf die Beschwerden über vergleichsweise kurze Batterie-Laufzeiten beim Pixel 4 und 3a reagiert und dem neuen Smartphone einen größeren Akku (3140 mAh) spendiert.

Damit sind wir im Test bei normaler Nutzung locker über den Tag gekommen. Das Pixel 4 aus dem Jahr 2019 hatte da anfangs schon früher schlapp gemacht. Google hat da aber offenbar softwareseitig nachgeschärft, die Akkulaufzeit hat sich nach und nach verbessert. Verwendet man das beigelegte 18-Watt-Netzteil, ist ein komplett entleerter Akku in rund 30 Minuten wieder zu 75 Prozent aufgeladen. Die Möglichkeit, das Pixel 4a drahtlos aufzuladen, war bei 340 Euro nicht drin.

Nur ein Objektiv - dafür starke Software

Im Pixel 4a steckt die gleiche 12,2-Megapixel-Kamera wie im deutlich teureren, bisherigen Flaggschiff Pixel 4/4XL, sie kommt auch im neuen Pixel 5 und Pixel 4a 5G zum Einsatz. Jedoch hatten die beiden Vorgänger zusätzlich eine 16-MP-Zoom-Kamera. Darauf hat Google hier verzichtet, was nicht schlimm ist. Pixel 5 und 4a 5G bekommen als Zusatz die lang ersehnte Ultraweitwinkel-Kamera, die wäre auch im 4a toll gewesen.

Googles Neuheitenshow - Pixel 5 & 4a 5G, Google TV und Chromecast
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Foto: dpa/-

Doch auch so leistet die Kamera ganze Arbeit. Während andere Smartphone-Hersteller bis zu fünf Objektive auf der Geräterückseite in Stellung bringen, setzt Google auf ein Objektiv und die Kraft der Software. Die bereits bekannten, ausgeklügelten Algorithmen zur digitalen Nachbearbeitung aufgenommener Fotos produzieren wieder beachtliche Ergebnisse. So braucht das Google-Phone wie seine Vorgänger extrem wenig Umgebungslicht, um gute Fotos zu schießen.

Sterne und Gesichter fotografieren

Der Nachtsichtmodus wurde auch hier um die „Astrofotografie“ erweitert, die bei Aufnahmen des Sternenhimmels deutlich mehr Details erkennen lässt als man mit dem menschlichen Auge erfassen kann. In vier Minuten macht die Kamera mehrere jeweils 15 Sekunden lang belichtete Aufnahmen. Die Software legt diese Fotos dann übereinander und rechnet die Sternbewegung heraus. Als Ergebnis bekommt man Aufnahmen vom Sternenhimmel, die mit einer normalen Smartphone-Kamera nicht möglich wären.

Wie beim Pixel 4 gelingen mit dem 4a auch Porträt-Fotos hervorragend. Das Gesicht erscheint gestochen scharf, der Hintergrund wird künstlich unscharf gestellt. Da dieser Bokeh-Effekt nicht mit der Optik, sondern alleine durch Software erzeugt wird, kann man ihn auch nachträglich in der Foto-Bearbeitung anwenden.

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Foto: dpa-tmn/Fairphone

Die Selfie-Kamera auf der Vorderseite mit 8 Megapixeln sitzt als kleines rundes Loch links oben am Rand des 5,8-Zoll-Displays (OLED). Diese Lösung ermöglicht es Google, den schwarzen Bildschirm-Rand deutlich zu verringern. Passend dazu liefert der Hersteller bunte Hintergrund-Bilder, bei denen das kleine schwarze Loch in das Motiv integriert wird und so gar nicht mehr auffällt.

Fingerabdrucksensor und Klinkenbuchse

Im Gegensatz zum Pixel 4 verzichtet Google auf eine Gesichtserkennung zum Entsperren des Geräts („Face Unlock“). Stattdessen hat der Hersteller auf der Rückseite einen gut erreichbaren Fingerabdrucksensor platziert. Eigentlich sehr passend für eine Smartphone-Neuheit in der Corona-Zeit, weil Mund- und Nasen-Masken die Gesichtserkennung häufig unmöglich machen.

Das Pixel 4a wird mit dem Snapdragon-Prozessor 730G sowie dem Sicherheitschip Titan M ausgeliefert und verfügt über 6 Gigabyte RAM sowie 128 Gigabyte (GB) internen Speicherplatz. Zum Vergleich: Das Vorgängermodell 3a hat nur 64 GB Speicher. Die Ausstattung reicht vollkommen aus, wir hatten im Test nie den Eindruck, ein schnellerer Prozessor oder mehr Arbeitsspeicher würden jetzt gerade fehlen. Die technischen Daten entsprechen denen anderer Mittelklasse-Smartphones.

Manch einen wird es noch immer freuen: Im Gegensatz zu vielen aktuellen Smartphones - und dem Pixel 4 - bietet das Pixel 4a auch noch eine Klinkenbuchse, sodass sich normale Kopfhörer ohne Adapter anschließen lassen.

Neue Funktionen bisher nur auf Englisch

Praktisch für Konferenzen und Interviews: Die neue Rekorder-App kann nicht nur Sprache aufzeichnen. Der eingebaute Chip wandelt sie in Echtzeit in Text um, der sich nach Schlüsselwörtern durchsuchen lässt. Eine Internetverbindung ist nicht nötig. Leider funktioniert das nach wie vor nur für Englisch, weitere Sprachen sollen folgen.

Das hat Google allerdings schon vor mehr als einem Jahr bei der Präsentation des Pixel 4 versprochen. Hoffentlich kommt die deutsche Version nicht am Sankt-Nimmerleins-Tag - denn diese Funktion ist wirklich sehr praktisch.

5G folgt

Während andere Hersteller von Android-Smartphones wie Samsung, Motorola, Huawei und Xiaomi die fünfte Mobilfunk-Generation mit superschnellen Datenübertragungsraten und kurzen Datenlaufzeiten (Latenz) auch bei ihren Mittelklassemodellen auf dem Markt gebracht haben, unterstützt das Pixel 4a zunächst nur die 4. Mobilfunk-Generation (LTE).

Den 5G-Standard unterstützen dafür die beiden Ende September vorgestellten Pixelmodelle 5 und 4a 5G. Letzteres kostet knapp 490 Euro, das Pixel 5 als Topmodell etwas mehr als 610 Euro.

Das Fazit ist schnell gezogen: Das Pixel 4a ist ein sehr einfaches und günstiges Smartphone. Ganz besonders sticht es mit seiner Kamera hervor, die in dieser Preisklasse ihresgleichen sucht. Zudem kommt es, wie bei Pixel-Geräten seit einiger Zeit üblich, in den Genuss der sogenannten Feature Drops, heißt, es bekommt alle paar Monate neue Funktionen spendiert.

Wer mit dem verhältnismäßig kleinen Display klarkommt und kein 5G benötigt, kann mit dem 4a nicht viel falsch machen.

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