Außerdem bietet sie ein Sichtfeld von gefühlten acht Metern, hat eine Auflösung von 960 x 540 Pixel und verfügt über Kamera, Gyroskop, GPS, Beschleunigungsmesser, Kompass und Mikrofon. Sie ist, sagt Epson, die derzeit einzige binokulare, transparente Smart-Brille auf dem Markt. Nimm das, Google!

Der Internetriese hatte vor knapp einem Jahr die Datenbrille Google Glass an zehntausende Testnutzer in den USA verteilt, bislang jedoch keinen Termin für eine Markteinführung genannt. Zuletzt stellte Google zusätzliche Gestelle vor, die die Brille auch für Menschen geeignet machen, die auf herkömmliche Seehilfen angewiesen sind.

Die "Moverio BT-200" soll es ab Mai in Deutschland zu kaufen geben — für 699 Euro. Dafür kann man mit ihr Filme in 3D gucken, Videospiele spielen, Apps installieren oder durch eine fremde Stadt laufen und sich direkt vor den Augen die Sehenswürdigkeiten erklären lassen. Es gibt dabei nur zwei kleine Probleme: Erstens ist die Brille immer noch vergleichsweise schwer, zweitens sieht man damit, nun ja, völlig bescheuert aus.

Aber was soll's, der technische Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Schon in wenigen Jahren, ist man sich bei Epson sicher, werden wir keine Handys mehr haben, sondern nur noch über unsere Brillen kommunizieren. Also auf damit. Sie rutscht. Wenn man gelernt hat, den Auszieh-Reflex zu unterdrücken, kann man sich mit den Gadgets beschäftigen.

Zum Navigieren braucht man allerdings ein Smartphone-großes Steuergerät, das man mit der Hand bedienen muss. Man sieht alle möglichen Dinge, und dahinter die Wirklichkeit. Das ist spannend, aber irgendwie auch verstörend. Man ist da, aber trotzdem abwesend, man steht Menschen gegenüber und guckt in Wahrheit einen Film. Schöne neue Welt.