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iPhone 5S und iPhone 5C präsentiert Bei Apple ist der alte Glanz verflogen

Düsseldorf · 600 Euro für ein altes iPhone in neuer, bunter Plastikhülle? Damit will Apple unter anderem die Schwellenländer erobern. Und bis zu 900 Euro für ein etwas neues iPhone, das eigentlich aussieht wie das alte und gegenüber der Konkurrenz kaum Aufregendes bietet? Es ist noch nicht lange her, da galt Apple als Innovationsmotor im Smartphonemarkt schlechthin. Inzwischen ist der Apfel-Konzern auch nur noch ein Me-Too-Konzern.

Das ist das iPhone 5C von Apple
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Das ist das iPhone 5C von Apple

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Als Apple 2007 mit dem ersten iPhone das Smartphone quasi (neu) erfunden hat, löste der Konzern aus Cupertino damit eine wahre Begeisterungswelle aus. Mit jeder neuen Gerätegeneration wusste der Konzern von Steve Jobs noch einen draufzulegen. Die Ahhs und Ohhs waren jedesmal groß. Oftmals zu Recht.

Schon 2011 gab es nur Siri

Mit Steve Jobs Tod im Oktober 2011 kam das iPhone 4S auf den Markt. Es war die fünfte Generation des Smartphones und die erste, die - abgesehen von dem Sprachassistenten Siri - mit keiner spektakulären Neuerung aufzuwarten wusste.

Das iPhone 5 ein Jahr später war dann eigentlich nur größer und schneller - wie man es bei einer neuen Smartphonegeneration erwarten kann. Drei der wirklichen Neuerungen wurden vorwiegend kritisiert.

Der neue Lightning-Anschluss verhinderte die Nutzung von altem Zubehör. Ein Adapter musste hinzugekauft werden, bei einigen Musikanlagen und Ladestationen reichte damit der Platz aber nicht mehr aus, die Geräte wurden praktisch unbrauchbar.

Ungenaues Kartenmaterial

Nach der Verbannung von Google Maps produzierte die Apple-Navigation durch ungenaues Kartenmaterial mehr Verwirrung als gescheite Routenvorschläge und schließlich funkte der eingebaute Datenturbo LTE hierzulande nur im Netz der Deutschen Telekom.

Und jetzt? Die siebte Generation steht in den Startlöchern, geht in wenigen Tagen in den Verkauf. Erstmals ist es ein Doppelschlag, mit dem die Apfel-Firma verlorene Marktanteile zurückerobern möchte. Aber kann das gelingen? Die Börsen jedenfalls sind skeptisch. Die Aktie von Apple brach nach der Präsentation ein.

Auch die Papiere von Firmen wie Taiyo Yuden, Murata, Ibiden, Mitsumi, Japan Aviation Electronics, Minebea und Nidec verloren zwischen 1,6 und 3,8 Prozent - allesamt asiatische Zulieferer von Apple.

Zielgruppe Schwellenländer

Als Grund für die Enttäuschung wird die "Billig"-Variante iPhone 5C genannt. Das Problem an der Sache sind die Anführungszeichen um das Wort "billig" im vorangehenden Satz. Denn der Plan von Apple mit einem fast 600 Euro teuren Smartphone, das zudem noch weit vom neuesten Stand der Technik entfernt ist, Kunden in Schwellenländern zum Kauf zu überzeugen, erscheint zumindest sehr optimistisch.

Die Konkurrenz von Samsung oder Huawei dürften da mit ihren deutlich günstigeren Einstiegsgeräten mit dem Android-Betriebssystem weiter die Nase vorn haben.

Ein anderer Börsianer beurteilte die Verkaufsaussichten der Apple-Smartphones optimistischer. Er gehe nicht davon aus, dass Kunden statt zum Flaggschiff iPhone 5S zum billigeren iPhone 5C greifen. Vielmehr könne Apple mit letzterem ganz neue Käuferschichten erschließen.

Verkaufszahlen eher skeptisch zu bewerten

Ob das neue iPhone 5S für solch hohe Verkaufszahlen sorgen kann, wie es noch den Vorgängern gelang, auch da muss man skeptisch sein. Äußerlich hat sich nicht viel getan. Gut, es gibt mit Silber und Gold zwei neue Farben und man kann das Gerät mit seinem Fingerabdruck entsperren. Aber sonst?

Mit vier Zoll ist der Bildschirm nicht sonderlich groß und das eigentliche Display ist das gleiche wie im Vorgängermodell geblieben. Mit einer Auflösung von weiterhin 1136 × 640 Pixel ist deutlich von den FullHD-Bildschirmen eines Samsung Galaxy S4 oder HTC One entfernt.

Dass der verbaute Chip schneller und die Kamera etwas besser geworden sind, konnte man erwarten. Das neue Betriebssystem iOS 7 kann sich nicht als Kaufgrund in den Vordergrund spielen, es wird an alle Geräte bis zum iPhone 4 verteilt.

(csr)
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