Google-Betriebssystem Android 9 Pie - das sind die neuen Funktionen
Düsseldorf · Überraschend früh im Jahr hat Google die neue Android-Version veröffentlicht. Android Pie - so der offizielle Name - wird zunächst an die Pixel-Smartphones von Google verteilt. Was die Version 9 von Android Neues bringt, erklären wir hier.
- Intelligenter Akku
Diese Funktion nutzt Deep Learning, um das Nutzerverhalten zu verstehen. Damit wird die Akkuleistung primär für Apps und Dienste zur Verfügung gestellt, die auch wirklich genutzt werden. Andere Programme werden beendet. Welche Dienste und Apps priorisiert werden, kann sich im Tagesverlauf ändern. Mit Hilfe dieser Funktionen hat sich die Akkulaufzeit unseres Pixel 2 XL während des Beta-Tests von Android 9 spürbar verlängert.
- Automatische Helligkeit
Android 9 lernt auf Dauer, zu welcher Zeit und in welcher Umgebung der Nutzer welche Display-Helligkeit bevorzugt. Diese wird dann jeweils automatisch eingestellt. Das erspart unnötige Einstellungen von Hand und schont zudem den Akku.
- App-Aktionen
Hier versucht sich Android Pie als Wahrsager: Das System ahnt voraus, welche Aktion der Nutzer als nächste ausführen möchte. Wird etwa ein Kopfhörer ans Gerät angeschlossen, erscheint die zuletzt gehörte Playlist bei Spotify. Zu finden sind die Vorschläge im App-Drawer. Sie sind manchmal sinnvoll, dann aber auch wieder nicht. Vielleicht muss die Funktion noch dazulernen.
- Slices
Dieses Feature ist erst ab Herbst offiziell verfügbar. Es soll bestimmte Teile der Nutzeroberfläche - etwa die Google-Suche - genau dann aufrufen, wenn der Nutzer sie benötigt.
- Neue Systemnavigation
Am unteren Bildschirmrand befindet sich nur noch eine (virtuelle) Taste für den Startbildschirm. Diese kann von überall aus nach oben gewischt werden, um eine Vollbildansicht der zuletzt geöffneten Apps zu bekommen. Die können von hier aus aufgerufen oder auch komplett beendet werden. Das erinnert stark an das iPhone X, was aber kein Nachteil ist.
In den Betaversionen von Android 9 konnten in der Übersicht Textstellen oder Bilder markiert, kopiert und auch direkt geteilt werden. Das funktioniert auf unserem Pixel 2 XL derzeit in der finalen Version nicht mehr. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Bug.
Ein kurzes Tippen auf die Home-Taste schickt einen zurück auf den Startbildschirm, ein langes Drücken startet den Google Assistenten. Wischt man etwas weiter von unten nach oben, landet man im App-Drawer. Bei Bedarf erscheint links neben der Hometaste ein kleiner Zurück-Pfeil.
- Digital Wellbeing
Diesen neuen Bereich nennt Google auch „Bewusstsein schaffen“ und „Kontrolle fokussieren“. Nutzer sollen damit ihre „Tech-Life-Balance“ in Ordnung halten können. Der Bereich besteht aus folgenden vier Punkten:
- App-Dashboard
Diese Übersicht zeigt an, wie man seine Zeit mit dem Smartphone verbringt, etwa wie lange man einzelne Apps nutzt, wie oft das Handy entsperrt wurde oder wie viele Benachrichtigungen man im Laufes des Tages bekommen hat.
- App-Timer
Hier können Zeitlimits für jede einzelne App festgelegt werden. Ist die Zeitgrenze fast erreicht, erscheint ein Timer, anschließend wird das jeweilige App-Symbol ausgegraut. Natürlich kann die App dann immer noch gestartet und genutzt werden - aber vielleicht mit einem schlechten Gewissen.
- „Bitte nicht stören“
Ist diese Funktion aktiviert - entweder manuell oder per Zeitplan - verstummen alle Nachrichten und Anrufe. Auch sämtliche Benachrichtigungen und deren Pop-Ups erscheinen nicht.
- Entspannungsmodus
Wird es dunkel, aktiviert diese Funktion das Nachtlicht. Dabei werden die blauen Farbanteile aus der Displaybeleuchtung herausgefiltert, was die Augen schonen und zu einem erholsameren Schlaf verhelfen soll. Außerdem wird zu vorher festgelegten Zeit das Display gedimmt und die „Bitte nicht stören“-Funktion aktiviert.
Digital Wellbeing ist derzeit noch nicht offiziell in Android 9 Pie enthalten. Wer ein Pixel-Smartphone mit der neuesten Android-Version besitzt und es gerne vorab testen möchte, kann sich hier für die Betaversion anmelden.