Internetdienst entfernt 7000 QAnon-Konten Twitter geht gegen Verschwörungstheoretiker vor

San Francisco · Viele QAnon-Botschaften haben antisemitischen Charakter und stützen Verschwörungstheorien. Jetzt hat der Kurzbotschaftendienst Twitter 7000 Konten der Bewegung entfernt. Der Schaden, den die Gruppe verursacht, sei zu groß.

 Ein Mann hält während einer Donald Trump Kampagne das Zeichen der QAnon-Bewegung.

Ein Mann hält während einer Donald Trump Kampagne das Zeichen der QAnon-Bewegung.

Foto: AP/Matt Rourke

Twitter ist gegen die QAnon-Bewegung vorgegangen, die Verschwörungstheorien verbreitet und US-Präsident Donald Trump unterstützt. 7000 Konten mit Verbindungen zu QAnon wurden entfernt, teilte der US-Internetdienst mit. Die Maßnahme begründete das Unternehmen damit, dass die über diese Konten verbreiteten Botschaften „Schäden im wirklichen Leben“ anrichteten.

Die QAnon-Bewegung verbreitet die Behauptung, dass die Vereinigten Staaten von einer kriminellen Organisation beherrscht würden, der etwa die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama, der Milliardär George Soros sowie diverse Hollywoodstars angehören sollen. Viele QAnon-Botschaften haben antisemitischen Charakter.

Nach Angaben eines Unternehmenssprechers entschloss sich Twitter zum Vorgehen gegen QAnon, weil die Anhänger der Bewegung über die Plattform immer mehr Schaden verursachten. So hätten in den vergangenen Wochen die von solchen Konten ausgehenden Formen der koordinierten Drangsalierung anderer Menschen zugenommen.

Der Sprecher kündigte eine Ausweitung der Twitter-Maßnahmen gegen die Verbreitung von Verschwörungstheorien an. Davon würden rund 150.000 Konten betroffen sein, erklärte er.

In den USA und anderen Ländern hat in den vergangenen Monaten der Druck auf die Betreiber der großen Onlinenetzwerke stark zugenommen, gegen Hass- und Falschbotschaften vorzugehen. Die Unternehmen ergriffen eine Reihe von Maßnahmen gegen solche Inhalte. Auch Facebook, das sich derzeit einem großangelegten Anzeigenboykott ausgesetzt sieht, reagierte und kündigte eine Ausweitung seines Vorgehens gegen Hass und Hetze an.

(juju/AFP)
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