Gerät kommt zum MWC 2019 Huawei MateBook 13 im Test - edles Ultrabook mit ein paar Schwächen

Düsseldorf · Passend zum Mobile World Congress 2019 in Barcelona bringt Huawei sein Ultrabook-Modell MateBook 13 am 25. Februar auch in Deutschland auf den Markt. Wir hatten schon vorab ein Testgerät. Welchen Eindruck es hinterlassen hat, lesen Sie hier.

Huawei MateBook 13 im Test - Ultrabook kommt zum MWC 2019
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Huawei MateBook 13 im Test - Ultrabook kommt zum MWC 2019

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Foto: Christoph Schroeter

Huawei bietet das MateBook 13 hierzulande in zwei Versionen an. Die günstigere Variante kostet knapp 1000 Euro und kommt mit einem Intel Core i5, 8 GB RAM sowie einer 256 GB großen SSD-Festplatte daher. Das Topmodel (unser Testgerät) ist mit einem Intel Core i7 der achten Generation ausgestattet, hat ebenfalls 8 GB RAM und eine doppelt so große SSD-Festplatte (512 GB). Dafür kostet es aber auch 1200 Euro.

Die Möglichkeit - wie etwa in den USA - das MateBook 13 mit einer Nvidia GeForce-Grafikkarte und Touchscreen zu bekommen, besteht in Deutschland aktuell leider nicht.

Flache Ultrabooks in einer Metallhülle lassen einen immer unweigerlich an ein MacBook von Apple denken. So auch in diesem Fall. Jedoch unterscheidet sich das MateBook 13 schon in der Form, denn der 13-Zoll-Bildschirm kommt im 3:2-Format daher, was das Gerät insgesamt kompakter erscheinen lässt als etwa ein MacBook Air. Dafür ist es aber ein wenig dicker.

Das Gehäuse an unserem Testgerät ist bis auf zwei Schönheitsfehler sehr sauber verarbeitet und macht einen hochwertigen Eindruck. Der wird nur gestört von dem Huawei-Logo auf dem Deckel. Das wurde nicht in das Metall eingefräst, sondern vermutlich aufgeklebt. Es hat nicht nur eine unangenehm raue Oberfläche, sondern steht auch mit leicht scharfen Kanten hervor. Ebenso finden sich scharfe Kanten an den beiden vorderen Ecken des Gehäuses. Das sollte bei einem Gerät dieser Preisklasse besser gehen.

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Foto: dpa-tmn/Franziska Gabbert

Die Tastatur reicht über die gesamte Gehäusebreite und ist von normaler Größe. Der Druckpunkt der Tasten geht in Ordnung, könnte aber vielleicht etwas deutlicher sein. Tippt man schnell, kommt einem die Tastatur etwas zu weich vor. Das sollte aber als Jammern auf hohem Niveau verstanden werden. Nicht so schön: Im Gegensatz zu leicht angerauten Tastaturen, sieht auf den sehr glatten Tasten des MateBook Fettflecke praktisch sofort. Gut gefällt die Beleuchtung der Tastatur. Diese ist zwar nicht hundertprozentig gleichmäßig verteilt, erleichtert die Bedienung aber deutlich.

Ungewöhnlich breit ist das Touchpad am MateBook 13 ausgefallen. Die Bedienung damit klappt bestens, Multitouch-Gesten unter Windows werden unterstützt. Drückt man zum Klicken, funktioniert das im unteren Bereich problemlos. Je weiter man jedoch mit dem Finger in Richtung Tastatur wandert, desto härter muss gedrückt werden. Ganz oben hat man dann Angst, das Touchpad kaputtzumachen.

Um an die Tastatur zu gelangen, muss natürlich erst einmal der Deckel des MateBooks aufgeklappt werden. Dafür haben die Designer dem Gehäuse extra eine kleine Mulde verpasst. So lässt sich der Deckel problemlos mit einer Hand anheben, jedoch nur ein Stück, dann klappt das Gehäuse mit nach oben und muss mit der anderen Hand nach unten gedrückt werden. Das klappt - im wahrsten Sinne des Wortes - bei den Apple Macbooks besser.

In Sachen Anschlüssen gibt sich das MateBook 13 spartanisch. Genau zwei USB-C-Buchsen finden sich an dem Gerät, eine rechts, eine links. Auf der linken Seite kann das Ladegerät angestöpselt werden, rechts der mitgelieferter Adapter MateDock 2. Der bietet einen VGA- sowie einen HDMI-Anschluss, etwa für externe Monitore, dazu noch eine USB-A- sowie eine USB-C-Buchse. Beide Buchsen am Rechner unterstützen nicht den schnellen Thunderbolt-3-Standard. Das bleibt bei Huawei dem teureren MateBook X Pro vorbehalten.

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Foto: dpa-tmn/Garmin

Klasse gefallen hat uns der in den Power-Knopf integrierte Fingerabdruckscanner. Er hat im Test nicht nur sehr schnell, sondern auch zu 100 Prozent zuverlässig funktioniert.

Wirklich gut gefallen hat uns das Display. Es bietet eine Auflösung von 2160 x 1440 Pixel und stellt damit alles knackscharf dar. An den seitlichen Rändern bleibt kaum ein Rand stehen, das macht einen edlen Eindruck. Auch beim seitlichen Blick auf das IPS-Panel bleibt der Bildschirminhalt gut erkennbar, es gibt kaum Einbußen. Lediglich bei einem ganz schwarzen Bildschirm sieht man an den Rändern leichte Helligkeitsspuren.

Dank des guten Wetters im Februar konnten wir das MateBook auch draußen testen. Auf maximale Helligkeit eingestellt, lässt sich der Bildschirminhalt auch bei Sonnenschein noch erkennen, allerdings spiegelt das Display recht stark. Ungewöhnlich ist die 3:2-Form des Bildschirms. Gestört hat das Format allenfalls beim Serien gucken bei Netflix oder Amazon, oben und unten bleiben recht breite schwarze Streifen stehen.

Der verbaute Lithium-Polymer-Akku hat eine Kapazität von 3660 mAh. Durchhalte-Wunder darf man davon nicht erwarten, aber knapp acht Stunden typischer Nutzung waren durchaus drin.

Hat man das MateBook auf dem Schoß stehen - was bei Nutzung unterwegs nicht ungewöhnlich ist - passieren drei Sachen, die uns nicht so gut gefallen haben. Erstens wird die Metallunterseite schnell sehr warm, dadurch springt zweitens der Lüfter, der ebenfalls auf der Unterseite sitzt, häufig an. Wirklich laut ist er nicht, aber deutlich vernehmbar. Auch die beiden Lautsprecher sitzen unter dem Gerät. Nutzen sie so auf einer Tischplatte diese als Resonanzkörper, verliert drittens der Klang auf Hose und Oberschenkel deutlich an Qualität.

Zur Performance des Geräts nur so viel: Wir haben in unserem Kurz-Test keinerlei Benchmark-Tests durchgeführt. Aber mit dem Intel Core i7 und 8 GB Arbeitsspeicher dürften wohl keinerlei Probleme zu erwarten sein. Lediglich das Fehlen einer dedizierten Grafikkarte könnte bei anspruchsvollen Anwendungen oder Spielen Grenzen aufzeigen. Auch mit der kleineren Variante mit Intel Core i5 sollten normale User keinerlei Performance-Probleme bekommen.

Fazit: 1200 Euro für das MateBook 13 mit i7 sind kein Schnäppchen. Aber wer ein kleines, schickes Ultrabook sucht, kann mit dem Huawei-Gerät nicht viel falsch machen. Die Leistung ist mehr als ausreichend, das Display überragend, auch die 3:2-Form gefällt (außer beim Videogucken). Schön wäre es gewesen, wenn es das Ultrabook auch hierzulande mit Touchpad und dedizierter Grafikkarte geben würde. Vielleicht reicht Huawei die Optionen ja noch nach.

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