Neues Apple-Tablet So schlägt sich das günstige iPad 8 im Test

Düsseldorf · Bei der Neuheiten-Präsentation Mitte September hat Apple zunächst noch auf das iPhone verzichtet, dafür aber zwei neue iPad-Modell vorgestellt. Wir haben uns das günstige, einfach als iPad (8. Generation) bezeichnete Einsteigermodell einmal angeschaut.

 Das iPad der achten Generation mit andgedockter Tastatur.

Das iPad der achten Generation mit andgedockter Tastatur.

Foto: Christoph Schroeter

Die größte Aufmerksamkeit bei dem Apple-Event bekamen sicherlich die Apple Watch und das neue iPad Air. Doch auch das Einsteiger-iPad ist es wert, dass man es sich einmal genauer anschaut. Auf den ersten Blick hat sich jedoch nicht viel getan. Das iPad der achten Generation sieht dem der siebten zum Verwechseln ähnlich.

Apples Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Das iPad 8 macht da schonmal einen guten Anfang. Das Gehäuse besteht zu 100 Prozent aus recyceltem Aluminium und auch der verwendete Lötzinn ist komplett wiederverwertet.

Die eigentlichen Neuheiten befinden sich unter der Haube. Dort hat Apple den A12-Bionic-Prozessor verbaut. Der ist zwar auch bereits zwei Jahre alt, hat aber deutlich mehr zu bieten, als der vier Jahre alte A10 Fusion, der im iPad 7 werkelte. 40 Prozent schneller soll er sein, sagt Apple, und in Sachen Grafikleistung eine doppelt so gute Performance bieten.

Solche Zahlenangaben lassen sich im Alltagsgebrauch natürlich kaum überprüfen. Was wir aber festgestellt haben: Das Arbeiten und Spielen geht mit dem neuen iPad ziemlich flüssig über die Bühne. Apps starten schnell, Multitasking funktioniert weitgehend reibungslos.

Spannend ist, dass auch Apples Neural Engine mit auf dem A12-Prozessor sitzt. Mit ihren acht Rechenkernen kann diese bis zu fünf Billionen Operationen pro Sekunde durchführen. Das damit ermöglichte Maschinenlernen erlaubt es Apps, etwa Bildbearbeitungen und -analysen oder Spracherkennung direkt auf dem iPad auszuführen. Die Daten müssen nicht erst zu einem Server in der Cloud geschickt werden. Um die sich damit bietenden Möglichkeiten richtig auszuschöpfen, wäre es wünschenswert gewesen, Apple hätte dem iPad nicht nur drei Gigabyte RAM spendiert.

Apropos Speicher. Angeboten wird das Einsteiger-iPad in der günstigsten Version mit 32 Gigabyte. Das ist schon eine sehr weltfremde Speichergröße, kaum jemand dürfte sich für diese, knapp 370 Euro teure Variante entscheiden. Somit liegt der realistische Einstiegspreis für das iPad 8 bei etwa 467 Euro. Dafür bekommt man immerhin 128 Gigabyte. Mehr Speicher gibt es dann aber auch nicht. Der Preis lässt sich noch auf knapp über 600 Euro treiben, wenn man sich für die Version mit Wifi und Mobilfunk entscheidet.

Nichts auszusetzen gibt es an dem 10,2 Zoll großen Retina-Display. Da macht Apple traditionell eine gute Arbeit. 2160 x 1620 Pixel und eine Helligkeit von 500 Nits sorgen für eine brillante Darstellung. Die recht breiten Ränder drumherum wirken allerdings etwas altbacken.

Die beiden Stereolautsprecher sitzen auf der Unterseite des iPads, also da, wo sich der Homebutton befindet. Nun schaut man Filme und Videos in der Regel im Querformat, bedeutet jedoch, der Sound kommt nur von rechts. Ob da nicht ein Lautsprecher auf der Unter- und einer auf der Oberseite die bessere Lösung gewesen wäre? Vermutlich.

Das iPad 8 lässt sich - wie teilweise bereits die Vorgänger - mit dem SmartKeyboard (174 Euro) und dem Apple Pencil (96,50 Euro) der ersten Generation nutzen. Wie auch wohl beim kommenden iPhone 12 hält Apple beim iPad 8 an dem allmählich in die Jahre gekommenen Lightning-Anschluss fest. Schade, zumal der Hersteller bei zahlreichen Geräten bereits auf USB-C umgestiegen ist. So etwa auch beim in Kürze erscheinenden iPad Air.

Fazit: Trotz der Kritikpunkte bekommt man für verhältnismäßig kleines Geld ein gutes iPad, das für den Hausgebrauch allemal ausreicht. Spielen, Videos streamen funktioniert problemlos, wer eine Tastatur andockt, kann das Gerät auch beruflich sowie in der Schule oder Uni nutzen. Zudem verspricht Apple für mindestens vier Jahre Updates für iPadOS.

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