Elektronikmesse Verständige Maschinen dominieren die CES

Las Vegas · Reine Rechenleistung reicht nicht mehr aus. Sie muss sich dem Nutzer vor allem möglichst natürlich erschließen. Das ist das Fazit der diesjährigen Elektronikmesse CES in Las Vegas. Die Zeit von Fernbedienung und Computermaus läuft damit unwiderruflich ab.

Technik-Hingucker auf der CES 2012
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Technik-Hingucker auf der CES 2012

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Auf der am Freitag zu Ende gegangenen Schau der Konsumelektronik-Branche präsentierten Hersteller aller Produktkategorien Geräte, die bald völlig ohne externes Zubehör oder Knöpfe bedienen lassen sollen.

Dabei gehen die Pläne der Entwickler längst weit über berührungsempfindliche Bildschirme hinaus. Viele Hersteller bieten bereits Sprachsteuerungen oder arbeiten an verfeinerten Versionen. So kündigte der Chiphersteller Intel eine Kooperation mit dem Softwareentwickler Nuance an, um neue, besonders leichte Laptops, sogenannte Ultrabooks, aufs Wort gehorchen zu lassen. Auch Fernseher etwa von Samsung und Lenovo sollen demnächst verständig werden.

Verständige Autos

Zudem wird eifrig an Gesten-Steuerungen gebastelt. Samsung will TV-Geräte am Gesicht erkennen lassen, wer vor ihnen sitzt und sich dann per Wink steuern lassen. Und auch die Autoindustrie ist äußerst interessiert an den neuen Möglichkeiten. So zeigten unter anderem Audi und Mercedes in Las Vegas, wie weit sie in Sachen Sprachsteuerung sind. Zudem demonstrierten Simulatoren, wie sich Informations- und Unterhaltungsangebote an Bord künftig per Geste bedienen lassen könnten.

Zum CES-Gerät 2012 kürte das Magazin "cnet" das TV-Modell Modell 55EM9600 von LG mit Oled-Bildschirm als "Best of Show". Wichtigste Neuvorstellung unter den Smartphones war nach Meinung der Redakteure Nokias neues Lumia 900, mit dem der schwächelnde finnische Hersteller auf dem US-Markt für Smartphones wieder Fuß fassen will.

Microsoft zum letzten Mal dabei

Insgesamt meldete US-Branchenverband CEA als Veranstalter der Schau CES 2012 neue Rekorde mit mehr als 3100 Ausstellern auf einer Fläche von über 170.000 Quadratmetern. Seinen vorerst letzten Auftritt in Las Vegas hatte allerdings Microsoft.

Der Softwarekonzern hatte bereits vor der CES seinen Rückzug für 2013 angekündigt. Auf seiner Abschiedsvorstellung setzte auch Konzernchef Steve Ballmer auf neue Bedienkonzepte: So soll die ursprünglich für die Spielekonsole Xbox entwickelte Sprach- und Bewegungssteuerung Kinect ab Februar auch für Windows-Rechner verfügbar sein.

Mit seinem Abschied folgt Microsoft dem ewigen Rivalen Apple, der traditionell nicht in Las Vegas dabei ist. Trotzdem mussten Besucher nicht ganz auf den Apfel verzichten: An großen und kleinen Ständen fanden sie unzählige Hüllen für ihre iPhones.

(APD)
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