Fragen und Antworten Tipps zur Android-Sicherheitslücke

Berlin (RPO). Forscher aus Ulm haben eine Sicherheitslücke bei Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android entdeckt. Nutzer können dagegen bislang nicht viel machen - außer bestimmte Dienste auszuschalten. Smartphone-Nutzer sollten auch insgesamt potenziellen Gefahren vorbeugen, selbst wenn die bislang eher gering sind.

Ich habe ein Android-Smartphone - was kann ich gegen die aktuelle Sicherheitslücke tun?

Android-Handys übertragen bestimmte Anmeldedaten unverschlüsselt. Wenn sich ein Nutzer mit seinem Smartphone in ein offenes WLAN-Netzwerk etwa in einem Café, einem Hotel oder am Flughafen einbucht, können diese Daten mitgelesen werden. Behoben ist das Problem weitgehend in der neuesten Android-Version, wer kann, sollte also ein Update machen. Für viele Nutzer ist dies aber nicht so einfach möglich. In diesem Fall sollten Android-Nutzer das automatische Synchronisieren deaktivieren, wenn sie offene WLAN-Netze nutzen. Zudem sollten sie offene Netzwerke nach der Benutzung aus ihrer WLAN-Liste löschen - dann bucht sich das Handy dort nicht mehr automatisch ein.

Sind Smartphones generell durch Viren oder Angriffe von außen gefährdet?

Theoretisch ja, denn Smartphones sind im Prinzip kleine Computer. Deshalb können sie auch angegriffen, ausspioniert oder gekapert werden. Bislang gibt es allerdings kaum Schadprogramme für die Multimedia-Handys. Das liegt vor allem daran, dass es bislang noch eine Vielzahl unterschiedlicher Plattformen gibt wie das iPhone-System iOS, Android von Google oder Windows Phone 7 von Microsoft. Das erhöht den Aufwand für Virenprogrammierer - sie müssten ihre Schadprogramme an alle Systeme anpassen. "Das ist noch kein Geschäftsmodell für Kriminelle", sagt Daniel Bachfeld von der Fachzeitschrift "c't". Trotzdem ist schädliche Software für Smartphones bereits aufgetaucht.

Welche Gefahren drohen meinem Smartphone?

Die Gefahren sind ähnlich wie bei Computern. Schädlinge können Daten ausspionieren, Identitäten und Passwörter abgreifen. Auch können sie zumindest teilweise das Kommando über Smartphones übernehmen. Besonders heikel bei Smartphones sind die Telefon- und SMS-Funktion sowie die oft eingebaute Satellitennavigation. So sind bereits Schädlinge aufgetaucht, die im Hintergrund kostenpflichtige SMS versandt oder den Standort von Telefonen per GPS durchgegeben haben. Auch können die Kontakte abgegriffen werden.

Was kann ich tun, um mein Smartphone zu schützen?

Die Auswahl an Anti-Viren-Programmen und Firewalls für Smartphones ist bislang relativ klein. Schutzsoftware ist trotzdem schon von den großen namhaften Firmen sowie von kleineren Herstellern zu finden. Sie bieten meist Miniprogramme an, sogenannte Apps, die sich direkt auf dem Smartphone installieren lassen. Oft sind die Programme sogar kostenlos. Nützlich sind sind die Apps vor allem, wenn sie Funktionen beim Verlust von Smartphones bieten.

Was muss ich bei Apps beachten?

Bei den Miniprogrammen müssen Nutzer aber vorsichtig sein. Sie sollten keine Programme aus unbekannten Quellen zulassen - das ist auf den Telefonen meist sowieso standardmäßig deaktiviert. Zudem geben Apps bei der Installation an, welche Rechte sie anfordern. Verlangt etwa ein Spiel Zugriff auf SMS oder GPS, sollten Nutzer stutzig werden.

Wie kann ich mich für den Fall des Verlusts meines Smartphones schützen?

In der Londoner U-Bahn werden bereits mehr Smartphones als Regenschirme verloren. Dabei gehen viele Daten verloren - und befinden sich dann vielleicht sogar in der Hand eines unehrlichen Finders. Smartphones sollten daher unbedingt mit einem Code gesperrt werden, zusätzlich zur Geheimnummer der SIM-Karte. Manche Telefone besitzen zudem spezielle Funktionen, mit denen sich das Telefon orten oder sperren lässt und mit denen die Daten darauf gelöscht werden können. Auch Virenschutz-Programme bieten diese Funktion oft zusätzlich.

oel/ilo

AFP

(AFP/felt)
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