Potsdam Supercomputer berechnet Einstein-Theorie

Potsdam (RPO). Ein neuer Supercomputer ist am Dienstag am Albert-Einstein-Institut in Potsdam-Golm ans Netz gegangen. Mit dem rund eine Million Euro teuren Netzwerk wollen Forscher aufwendige Simulationen durchführen und so die Relativitätstheorie Einsteins nachrechnen, wie die Leiterin der IT-Abteilung, Christa Haumann-Jamin, sagte.

 Ein neuer Supercomputer soll Einsteins Theorie berechnen.

Ein neuer Supercomputer soll Einsteins Theorie berechnen.

Foto: AP, AP

Die Physiker speisen Messdaten von Gravitationswellen aus dem Weltall ein. Die Wellen entstehen beim Zusammenstoßen sogenannter Schwarzer Löcher und Sterne, wie Haumann-Jamin erläuterte.

Mit dem neuen Computer "Datura", der eine Verknüpfung von 200 einzelnen Rechnern ist, sollen diese Vorgänge nun blitzschnell simuliert werden. Das Netzwerk ist nach Angaben des Brandenburger Forschungsministeriums das schnellste in der Hauptstadtregion. "Datura" kann pro Sekunde 25.800 Milliarden Rechenoperationen verarbeiten. Andere deutsche Supercomputer sind allerdings noch schneller: An der Technischen Hochschulen RWTH Aachen soll ein Rechner den Betrieb aufnehmen, der zehnmal mehr Prozessorkerne hat - und damit soviel Power wie etwa 10.000 Büro-PCs.

Die Potsdamer Rechner stehen in einem 150 Quadratmeter großen Raum des Instituts und verbrauchen Unmengen an Energie: Pro Monat fielen alleine für den Rechnerraum Stromkosten in fünfstelliger Höhe an, sagte IT-Expertin Haumann-Jamin.

Das Albert-Einstein-Institut ist Teil der Max-Planck-Gesellschaft. Sie finanzierte den Supercomputer aus eigenen Mitteln. Die Gesellschaft wiederum erhält den Großteil ihres Geldes nach eigenen Angaben von Bund und Ländern. Brandenburgs Forschungsministerin Sabine Kunst (parteilos) hob bei der Inbetriebnahme des Rechner-Systems die "außergewöhnliche Forschungskompetenz" der Potsdamer Wissenschaftler hervor, die nun bessere Arbeitsbedingungen vorfänden.

(apd/felt)
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