Computer-Virus Stuxnet trifft deutsche Industrie

München (RPO). Anders als bisher bekannt, hat das Computer-Virus Stuxnet vor allem Industrieanlagen in Deutschland befallen. Wie der Siemens-Konzern auf Anfrage einer Zeitung mitteilte, haben weltweit 15 Kunden den Schädling in ihren Anlagen entdeckt und an Siemens gemeldet. Fünf dieser Kunden haben ihren Firmensitz in Deutschland, die übrigen zehn in anderen Ländern Westeuropas, den USA und Asien.

Computer-Virus: Stuxnet trifft deutsche Industrie
Foto: ddp

Siemens bestätigte gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", dass unter den befallenen Anlagen Kraftwerke, chemische Fabriken und industrielle Produktionsanlagen gewesen seien. In allen Fällen hätten die Betreiber das Virus entdeckt und mit Hilfe von Siemens entfernt. Keine der Anlagen habe sich selbständig gemacht oder sei zum Stillstand gekommen, erklärte das Unternehmen.

In den vergangenen Tagen und Wochen hatten verschiedene Anti-Virus-Firmen immer wieder berichtet, Tausende oder gar Millionen Rechner weltweit seien betroffen. Auf einem PC aber kann das Virus keinen Schaden anrichten, es ist überdies mit aktuellen Virenschutzprogrammen meist leicht zu entfernen.

Das Ziel von Stuxnet sind vielmehr Anlagen oder industrielle Prozesse, wobei noch immer unklar ist, auf welche das Virus genau zielte. Der Computer-Schädling dringt in Siemens-Steuerungen ein und sucht dann eine spezifische Funktion, die er beeinflussen soll. Offenbar hat er dieses Ziel in den Anlagen, die Siemens gemeldet wurden, nicht gefunden.

(apd)
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