Digitale Fotografie Mit Ultraschall gegen störende Staubkörner

Frankfurt/Main (rpo). Freunde von digitalen Spiegelreflexkameras haben einen gemeinsamen Feind: Winzige Staubkörner, die auf den sensiblen Sensoren kaum sichtbar sind und trotzdem jedes Foto ruinieren können. Eine neue Technologie soll mit diesem Ärgernis jetzt aufräumen. Der "Staubrüttler" sorgt per Ultraschall für körnerfreie Bilder.

 Digitalkameras liefern gute Bilder, ersetzen aber keine Spiegelreflex-Kamera.

Digitalkameras liefern gute Bilder, ersetzen aber keine Spiegelreflex-Kamera.

Foto: AFP, AFP

Frankfurt/Main (rpo). Freunde von digitalen Spiegelreflexkameras haben einen gemeinsamen Feind: Winzige Staubkörner, die auf den sensiblen Sensoren kaum sichtbar sind und trotzdem jedes Foto ruinieren können. Eine neue Technologie soll mit diesem Ärgernis jetzt aufräumen. Der "Staubrüttler" sorgt per Ultraschall für körnerfreie Bilder.

Die jetzt neu eingeführte Olympus E-500 hat diesen Rüttler serienmäßig. Bei jedem Einschalten der Kamera werden Schwingungen mit Ultraschallgeschwindigkeit ausgelöst, die die Fremdpartikel vom Sensor fegen sollen. Bei diesem Reinigungsgang sorgt der von Olympus entwickelte, und zwischen Verschluss und Sensor platzierte "Supersonic Wave Filter" dafür, dass die Stäubchen auf einer speziell beschichteten Folie gesammelt werden. Dennoch wird auch bei der neuen Olympus empfohlen, die Kamera nicht in staubiger Umgebung zu öffnen und sie beim Objektivwechsel nach unten zu halten. Für die manuelle Sensor-Reinigung mit den üblichen Pinselchen und Stäbchen kann man auch bei der E-500 den Spiegel nach oben klappen.

Gegen Nikon und Canon hat es Olympus mit seiner E-300 nicht einfach gehabt, bei den digitalen Spiegelreflexkameras (SLR) für ambitionierte Hobby-Fotografen mitzuhalten. Das Nachfolgemodell der E-500 hat nun wieder den für Kameras dieser Klasse typischen Höcker mit dem darunter liegenden Pentaprisma. Dennoch wirken Design und Gehäuse gewöhnungsbedürftig. Mit 520 Gramm lässt sich die Kamera noch bequem mit einer Hand halten und auslösen.

Großes Display

Ungewöhnlich groß dimensioniert ist das Display auf der Rückseite. Es misst 5,8 mal 3,5 Zentimeter und zeigt auch bei Sonnenlicht ein kontrastreiches und mit mehr als 215.000 Pixeln auch hoch auflösendes Bild. Weil sich der Sucher direkt darüber befindet, sollte man eine trockene Nase haben, damit der Bildschirm von Fettflecken frei bleibt.

Das Display zeigt nicht nur die aufgenommenen Fotos und das Menü für eine Vielzahl von Einstellungen an. Es dient auch als Steuerungskonsole für zentrale Bildwerte, die bei anderen Modellen auf der Oberseite der Kamera angebracht ist. Werte, die mit dem Einstellrädchen verändert werden können, sind gelb markiert. Dadurch hat man eine sehr gute Übersicht, wenn etwa bei der Zeitautomatik die Blende individuell verändert wird. Der Sucher zeigt die wichtigsten Daten am rechten Rand an, allerdings weitaus kleiner.

Die meisten Kamera-Funktionen lassen sich mit wenigen Handgriffen aufrufen, ohne dass man sich im Menü verliert. Praktisch ist eine eigene Taste für das Autofokus-Feld, die sich schnell mit dem Daumen bedienen lässt, um den Fokus einer Aufnahme zu verschieben. Möglich ist dies aber nur in seitlicher Richtung, nicht nach oben und unten.

Das Auslösen quittiert die E-500 mit einem relativ lauten Geräusch beim Hochklappen des Spiegels. Je nach Fokus- und Belichtungseinstellung dauert es mitunter ein paar Sekunden, bis die Elektronik zufrieden ist, und der Sensor bis zu acht Millionen Pixel festhält. Wer eher professionell arbeitet, wird diese unverfälscht als Raw-Datei sichern (was sowohl auf Compactflash- als auch auf xD-Karte möglich ist). Wer ohne aufwendige Bildbearbeitung gleich zu optimalen Ergebnissen kommen will, findet eine reiche Auswahl an Aufnahmeprogrammen für spezifische Situationen - von Porträt über Landschaft, Sport, Kerzenlicht bis zur Aufnahme von Dokumenten und Fotos in heller Umgebung von Sand oder Schnee. Dabei zeigt das Display genau Beschreibungen an, so dass sich auch Einsteiger schnell mit der E-500 zurechtfinden.

Im Test konnte die neue Olympus-SLR in ganz unterschiedlichen Situationen mit ausgezeichneten Aufnahmen überzeugen. Bei niedriger Empfindlichkeit von 100 ISO ist das gefürchtete Rauschen kein Thema. Bei ganz unterschiedlichen Lichtverhältnissen und auch mit dem integrierten Blitz wiesen die E-500-Aufnahmen fast immer natürlich wirkende Farben und eine hohe Bildschärfe auf. Zusammen mit einem Zoom-Objektiv der Brennweite 14-45 mm (entspricht 28-90 mm bei einer Kleinbildkamera) kostet die Olympus E-500 zur Markteinführung rund 800 Euro.

(ap)
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