Eröffnung der Computermesse Cebit Merkel will Vertrauen in digitale Technik fördern

Hannover · Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zur Eröffnung der Computermesse Cebit die Rolle der Datensicherheit bei der Fortentwicklung digitaler Technologien betont. Wer Informations- und Telekommunikationstechnik nutze, müsse sicher sein, dass andere keinen Zugriff auf seine Daten hätten, betonte die Kanzlerin.

 Die Kanzlerin war auf der Computermesse Cebit direkt mit der Raumstation ISS verbunden.

Die Kanzlerin war auf der Computermesse Cebit direkt mit der Raumstation ISS verbunden.

Foto: dapd, Nigel Treblin

"Je automatischer, je selbstverständlicher die Nutzung des Internets wird, desto mehr muss man auf die Sicherheit vertrauen können", sagte Merkel.

Vertrauen sei zurecht das Hauptthema und der Leitfaden der diesjährigen Cebit, sagte Merkel weiter. Das Cebit-Motto eigne sich auch gut als Motto für den nächsten G20-Gipfel. Mit Vertrauen könnten Lösungswege gefunden werden, "um diese Internationale Krise zu lösen", sagte sie.

Die Bundeskanzlerin würdigte zudem die Wirtschaftsbeziehungen Deutschlands mit Brasilien, das Partnerland der diesjährigen Cebit ist. In Brasilien seien 1.300 Unternehmen deutscher Herkunft tätig. Deutschland schätze Brasilien als Markt, die stabilen Rahmenbedingungen dort und die guten Wachstumsaussichten.

Direkter Draht zur ISS

Zum Auftakt der Computermesse haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Gäste der Eröffnungsfeier am Montagabend mit einem Astronauten der Internationalen Raumstation (ISS) gesprochen. "Ich bin hier im Wissenschaftsmodul", sagte der niederländische Raumfahrer André Kuipers während der Video-Live-Schaltung. "Es ist ziemlich interessant hier. Wir fliegen gerade über die Erde, es sieht sehr schön aus hier, da ist der Atlantik, Brasilien."

Eine Schülerin, Sara Kopf, fragte den Astronauten: "Bei uns sind zurzeit viele erkältet - wie verbreiten sich Infektionskrankheiten bei Ihnen im All?" Kuipers antwortete auf Deutsch: "Unser Immunsystem funktioniert nicht so gut, und wir suchen, was wir verbessern können."

Die Schülerin ist in eine der Finalrunden des internationalen Wissenschaftswettbewerbs YouTube Space Lab für Schüler im Alter zwischen 14 und 18 Jahren vorgestoßen. Die Gewinner werden im März bekanntgegeben. Die von ihnen vorgeschlagenen Experimente sollen dann noch in diesem Jahr an Bord der Raumstation durchgeführt werden.

Die Kanzlerin fragte den Astronauten: "Was ist ihre Betätigung, an welchen Experimenten arbeiten sie gerade oder ist jetzt Schlafenszeit?" Kuipers berichtete von den Versuchsanlagen der Europäischen Weltraumagentur ESA im "Columbus"-Labor der ISS, und Merkel zeigte sich zufrieden mit dem Arbeitsprogramm: "Ich bin überzeugt, Sie haben genug zu tun!" Zum Abschied hielt der Raumfahrer noch ein Notebook mit dem Logo der Computermesse Cebit hoch und winkte in die Kamera Richtung Kongresszentrum Hannover.

(APD/dpa)
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