Supercomputer In China steht der schnellste Rechner der Welt

Peking (RPO). China hat die USA im Wettlauf um den schnellsten Computer abgelöst. Der Supercomputer "Tianhe-1" schaffe 2,507 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde, berichteten chinesische Medien am Donnerstag. Allerdings haben die Chinesen zum Bau ihres prestigeträchtigen Supercomputers zum größten Teil Chips "made in USA" benutzt.

Das ist der Supercomputer "Aquasar"
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Der US-Experte Jack Dongarra, der die internationale Liste der schnellsten Rechner verwaltet, sagte der "New York Times", der Rechner werde damit die bisherige Nummer eins klar abhängen - der Zeitung zufolge ist er 1,4 Mal schneller.

Der übersetzt "Milchstraße" genannte Rechner wurde im Nationalen Zentrum für Supercomputer in der chinesischen Hafenstadt Tianjin aufgestellt, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Das dortige Wetteramt und die nationale Offshore-Ölbohrgesellschaft habe ihn bereits getestet. "Er kann auch für die Animationsindustrie oder biomedizinische Forschung eingesetzt werden", sagte der Leiter des Computerzentrums, Liu Guangming.

Dongarra wollte "Tianhe-1" auf seiner Liste der schnellsten Rechner noch nicht offiziell zur Nummer eins erklären. "Wir schließen die Bücher erst am 1. November", sagte der Experte von der Universität Tenessee der "New York Times". "Aber es ist wohl unwahrscheinlich, dass wir ein System haben werden, das noch schneller ist." Spitzenreiter ist offiziell noch ein Rechner, der in einem staatlichen Labor im US-Bundesstaat Tenessee steht.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein asiatischer Rechner den USA den Spitzenplatz streitig macht. 2002 hatte wurde in Japan eine Maschine vorgestellt, die so viel Rechenkraft hatte wie die damals 20 schnellsten US-Rechner zusammen. Nachdem Japan den Spitzenplatz längst wieder verloren hat, arbeitet es derzeit an einem neuen Supercomputer, das "K Computer" getauft wurde, um wieder ins Rennen zu gehen.

Beunruhigend sei der chinesische Führungsplatz nicht, sagte Computer-Designer Steven J. Wallach der "New York Times". "Es ist interessant", sagte er. "Aber die Welt dreht sich weiter." Die Dinge könnten sich schnell wieder ändern. Die Chinesen wollten halt "zeigen, dass sie Nummer eins in der Welt sind - egal bei was".

(afp/felt)
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