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IFA 2016 Kopfhörer-Trends - kein Kabel, keine Klinke

Berlin · Ein Trend, den man auf der IFA beobachten kann: Kopfhörer verlieren ihre Kabel. Das gibt es zwar schon länger, doch war oft der Klang nur mäßig oder der Akku machte allzu schnell schlapp. Das soll nun alles besser werden, versprechen die Hersteller. Wir haben uns ein paar Modelle angeschaut.

IFA 2016: Trend - Kopfhörer verlieren ihre Kabel
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IFA-Trend - Kopfhörer verlieren ihre Kabel

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Foto: dpa, neb sir

Akkus mit größerer Ausdauer, besserer Klang und mehr Funktionalität: Kabellose Kopfhörer sind dabei, Modellen mit Kabel den Rang abzulaufen. Der Trend zur Kabellosigkeit, der seit Jahren zu beobachten ist, setzt sich ungebremst fort. Das zeigt sich auf der Elektronikmesse IFA.

"Die Übertragungsqualität wird besser, und die Akku-Laufzeiten werden länger", nennt Timm Lutter vom IT-Verband Bitkom zwei wichtige Entwicklungen im Bereich der Bluetooth-Kopfhörer. Nutzer wollten flexibel mit ihren Hörern sein und sich beim Sport oder in der U-Bahn nicht von herumhängenden Kabeln behindern lassen, erklärt er.

Hersteller JVC zeigt auf der IFA mit dem HA-S30BT, dem HA-S40BT und dem HA-S50BT gleich drei neue kabellose Over-Ear-Kopfhörer. Punkten wollen sie vor allem mit ihrer Akkulaufzeit: Bis zu 17 Stunden sollen die Modelle Musik spielen können. Ab Ende Oktober sind sie erhältlich und sollen zwischen 60 Euro (HA-S30BT) und 80 Euro (HA-S50BT) kosten.

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Foto: dpa, Christoph Dernbach

Bluetooth-Kopfhörer sind aufgrund sinkender Herstellungskosten zunehmend auch im Segment unter 100 Euro verbreitet, erklärt Jessica Garvey von Harman, der Mutterfirma der Marken AKG und JBL. In zwei Jahren werden Harmans Audio-Marken 75 Prozent ihrer Kopfhörer kabellos anbieten, sagte Garvey auf der Messe. "Die Menschen werden künftig vermehrt auf kabellos wechseln, und darauf reagieren wir."

Auch Pioneer erweitert sein kabelloses Segment. Das Over-Ear-Modell SE-MS7BT unterstützt Qualcomms aptX-Codec und den für Apple-Nutzer relevanten AAC-Codec. Die Codecs sollen bei der Bluetooth-Übertragung für bessere Klangqualität sorgen.

Über Bedienelemente am Kopfhörer und ein integriertes Mikro steuern Nutzer ihre Musikwiedergabe und können telefonieren. Der Akku soll bis zu 12 Stunden lang halten, danach lässt sich über ein Micro-USB-Kabel weiter Musik hören - auch in High-Resolution-Audio. High-Res-Musikdateien werden verlustfrei gespeichert und besitzen eine hohe Klangqualität.

Der SE-MS7BT kostet 130 Euro und ist ab November auf dem Markt.

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Foto: dpa-tmn/Garmin

Der Heilbronner Hersteller beyerdynamic etwa zeigt mit dem Byron BT und dem Byron BTA zwei neue Bluetooth-In-Ears. Die gut zehn Gramm leichten Kopfhörer sollen 7,5 Stunden laufen. Dank Schnell-Ladeschale soll der BTA rascher aufladen als der BT. Die Fernbedienung des BTA wird in die Ladeschale gelegt, diese hängt per USB-Kabel am Computer.

Eine halbe Stunde Zeitgewinn soll das bringen. Der BTA kostet rund 200 Euro, der BT 100 Euro, beide kommen im September in den Handel.

Eine interessante Lösung zum Laden hat B&O Play für sein erstes kabelloses In-Ear-Modell, den Beoplay H5. Nutzer legen die Kopfhörer in einen kleinen Ladewürfel. Dort werden sie mit Magneten fixiert, um nicht herauszufallen. Mit sieben beigelegten Ohrpassstücken soll der H5 immer optimal sitzen. Kostenpunkt: 250 Euro.

Ganz ohne Kabel, nicht einmal zum Verbinden der In-Ears, kommt das Modell Elite Sport des dänischen Herstellers Jabra aus. Die jeweils 6,5 Gramm leichten Kopfhörer sitzen einzeln im Ohr.

Neun Passstücke sollen für einen guten Sitz sorgen. Mit den Kopfhörern kann man nicht nur Musik hören oder telefonieren. Sie messen mit einem eingebauten Infrarot-Sensor die Herzfrequenz. Den Elite Sport gibt es für 250 Euro ab Mitte November im Handel.

Pulsmessung und Musik in einem: Das bietet auch ein In-Ear-Modell, das JBL mit dem Sportartikelhersteller Under Armour entwickelt hat. Der UA Sport Wireless Heart Rate ermöglicht, kombiniert mit der App Under Armour Record, gezieltes Herzfrequenztraining mit Feedback via Audio über die Kopfhörer. Der Kopfhörer soll ab November für rund 200 Euro im Handel sein. Ein Modell ohne Pulsmesser kostet 150 Euro.

Viele Hersteller zeigen bei der IFA auch neue Kopfhörer mit Klinke-Anschluss. Doch längst nicht alle setzen bei Kabel-Modellen auf den bewährten Analog-Stecker. Einige bevorzugen USB-C oder Lightning für Apple-Geräte.

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Dabei wird die Musik digital übertragen und erst im Kopfhörer in analoge Signale umgewandelt. Das soll Nutzern besseren Klang und mehr Funktionen bescheren.

Hersteller Libratone etwa zeigt auf der Messe ein In-Ear-Modell mit Lightning-Kabel. Der Q Adapt In-Ear schaltet nervige Nebengeräusche mit Active-Noise-Cancelling in vier Stufen ab und kostet 179 Euro. Er soll im Oktober auf den Markt kommen.

Doch was wird angesichts der neuen Technologien aus der Klinke? Es gibt Gerüchte, dass das neue iPhone gar keinen Klinke-Anschluss mehr besitzen wird.

Selbst für den Fall, dass sich Kopfhörer dabei nur noch per Funk oder Lightning verbinden lassen, sei das nicht das Ende der Klinke, schätzt Sven Hansen von der Fachzeitschrift "c't".

Abgesehen davon, dass Kopfhörer nicht nur mit Smartphones verwendet werden: Neue Kabellösungen werden Klinken wohl nicht ablösen. "Eher werden Anschlüsse für Kopfhörer generell verschwinden", sagt Hansen. Dann gebe es nur noch Funk.

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Bluetooth-Kopfhörer sind zunehmend gefragt, wie Zahlen des Marktforschers GfK zeigen. Insgesamt werden Verbraucher in diesem Jahr in Westeuropa voraussichtlich rund zwei Milliarden Euro für Kopfhörer ausgeben - das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr.

Ein wesentlicher Umsatztreiber sind dabei Modelle mit Bluetooth: Ihr Umsatz legte im ersten Halbjahr 2016 um zwei Drittel zu.

Falls Hersteller komplett auf den Klinkenanschluss verzichten, kann das auch Nachteile haben. Denn mit der Klinke fällt die analoge Lücke weg. Durch diese konnte niemand kontrollieren, mit welchem Gerät oder wie oft Musikstücke angehört werden.

Anders bei den digitalen Verbindungen wie USB-C oder Lightning: "Rein digitale Übertragungswege ermöglichen die Implementierung von digitalen Rechte-Management-Systemen", sagt Markus Scheufele, der bei Bitkom den Bereich Urheberrecht leitet.

Theoretisch kann so etwa über den Kopfhörer-Anschluss ein Kopierschutz integriert werden. Im Moment halten Experten diese Szenarien aber für nicht wahrscheinlich.

(csr/dpa)
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