Der Markt für Unterhaltungselektronik wächst unaufhaltsam. Neue Fernseher, Videogeräte, Kameras oder Navigationshilfen drängen mit Rasanz auf den Markt. Die Neuheiten der Unterhaltungselektronik präsentierten gestern die Veranstalter der Internationalen Funkausstellung (IFA) und Hersteller in München. Wichtigste Neuerung: Alles steht im Zeichen des Fernsehens und entsprechenden Anwendungen über das Internet (IPTV) im Kinoformat. Als Basis-Geräte dienen dafür hochauflösende Fernsehgeräte, Handys und die Microsoft-Konsole Xbox 360.

HD-Medien Bei hochauflösendem Fernsehen standen Hersteller bisher vor einem Problem: Je größer der Bildschirm, desto pixeliger wurde das Bild für den Zuschauer. Doch das scheint nun gelöst, denn: Loewe, Grundig oder LG bringen jetzt Modelle mit bis zu 132 Zentimetern Bildschirmdiagonale auf den Markt. Das Bild bleibt gestochen scharf und sorgt dabei für Wohnzimmerunterhaltung in XXL. Der Loewe Individual 52 Compose etwa ist mit einer neuen 100-Hertz-Technik ausgestattet und liefert dadurch auch bei einem Riesen-Bilschirm gute Bilder im Normal- und 16:9-Format. Grundig präsentiert den Lenaro 100. Das Gerät überspielt Bildunschärfen durch eine Technik, die zusätzliche Zwischenbilder erzeugt. So nimmt der Zuschauer keine Verpixelungen im Bild mehr wahr. Allerdings müssen Kunden tief in die Tasche greifen. Sämtliche Geräte kosten knapp 2000 Euro. Und damit das neue Heimkino auch mit dem Computer und der Musikanlage problemlos genutzt werden kann, bietet Logitech die passende Universalfernbedienung an. Mit einer Funkreichweite von 30 Metern kann sie nicht nur die Anlagen steuern, sondern auch zur Navigation von Fotos, Videos und Musik auf dem Computer genutzt werden. Doch auch hier wird es teuer. 400 Euro soll der drahtlose Alleskönner kosten.

Vernetzung Interaktive Unterhaltung soll sich nicht nur auf Zuhause beschränken. Während dort pure Größe dominiert, setzen Hersteller für unterwegs auf Geräte im Mini-Format. Grundigs Davio7 ist ein LCD-Minifernseher, der eine Bildauflösung von 720x576 Pixel bietet und einen DVB-T-Empfänger beinhaltet, mit dem hochauflösendes Fernsehen möglich wird. Das Gerät passt in die Hosentasche und kostet 229 Euro. Samsung setzt in diesem Jahr auf Kombiplayer, die die konkurrierenden Diskformate HD-DVD und Bluray abspielen können.

Mobilität Immer mehr Hersteller setzen auf das Geschäft mit Anwendungen für das mobile Internet. Zur IFA stellt T-Mobile deshalb einen neuen MDA (Handy-Alleskönner) vor, der mit dem superschnellen Standard HSDPA ins Internet geht und Übertragungen von 3,6 Mbit pro Sekunde ermöglicht. Der internetbasierte Kommunikationsdienst Combots ist zur IFA auch für Mobiltelefone verfügbar und ermöglicht Anwendern Foto- und Dateiversand sowie Chats. Die Unterhaltungselektronik hat auch das Auto erreicht. Pioneer bringt diese in Navigationssystemen unter. Beispiel AVH-P590DVD: Das All-in-One-Gerät vereint einen DVD-Tuner mit einem ausfahrbaren Touchscreen-Display im 16:9-Format. Die Navigationsstereoanlage spielt neben DVDs auch CDs, MP3- und andere Dateien ab.

Auffällig bei allen Neuheiten ist, dass Hersteller auch immer mehr am Design der Geräte feilen. Wem die Vernetzung und Unterhaltung im Auto, auf dem Handy und zu Hause dann aber doch zu viel wird, findet auf allen Produkten auch modern designte Abschaltknöpfe. Wenigstens diesen haben alle Geräte gemeinsam.