Googles Musikmaschine Chromecast Audio im Test - rund, praktisch, gut

Düsseldorf · Als Google vor kurzem seine neuen Smartphones Nexus 5X und Nexus 6P vorgestellt hat, gab es bei der Präsentation auch neues aus der Abteilung Chromecast. Und das gleich doppelt. Zum einen gibt es den Nachfolger des klassischen Chromecast als TV-Stick und ganz neu Chromecast Audio. Das eigentlich spannendere Gerät, den Chromecast Audio, haben wir uns einmal näher angeschaut.

Chromecast Audio im Test: So funktioniert Googles Musik-Disk
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Chromecast Audio: So funktioniert Googles Musik-Disk

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Foto: Christoph Schroeter

Mit dem normalen Chromecast-Stick hat Google vor ein paar Jahren schon für Furore gesorgt. Ganz einfach ließen sich plötzlich Inhalte aus Apps auf dem Smartphone auf den heimischen Flachbildfernseher streamen, seien es Fotos, Videos, Musikstücke oder auch Inhalte aus Mediatheken.

Das Beste daran: Über das Smartphone wird der Stream lediglich gestartet und bei Bedarf pausiert, vor- oder zurückgespult. Den eigentlichen Inhalt holt sich der Chromecast-Stick selbst per WLAN aus der jeweiligen Quelle. Einmal gestartet, kann man mit dem Smartphone den Raum verlassen oder das Gerät sogar ausschalten.

Bislang ließ sich der Chromecast-Stick lediglich per HDMI am Fernsehgerät anschließen. Jetzt hat Google das Portfolio erweitert und für Musikfans den Chromecast Audio auf den Markt gebracht. Schlanke 39 Euro kostet der zur runden Disk mutierte Chromecast-Stick.

Damit lässt sich die etwas in die Jahre gekommene, aber klangtechnisch noch auf der Höhe befindliche Musikanlage innerhalb weniger Minuten ins Netzwerkzeitalter katapultieren.

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Google stellt Nexus 6P und Nexus 5X vor

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Foto: ap

In der Packung des Chomecast Audio befindet sich nicht viel: der erwähnte runde Stick, ein kurzes 3,5-mm-Stereo-Patchkabel, um den Chromecast mit dem Aux-/Audio-In-Anschluss der Musikanlage zu verbinden und ein Steckerteil mit USB-Kabel, um die kleine Disc mit dem nötigen Saft zu versorgen.

Auch ist es möglich, den Chromecast mit dem Cinch- oder optischen Eingang der Musikanlage zu verbinden, dann muss allerdings ein passendes Kabel dazugekauft werden.

Die Einrichtung ist schnell erledigt: Den Chromecast Audio mit der Musikanlage und dem Stromnetz verbinden, dann per Chromecast-App auf dem Smartphone Verbindung aufnehmen, wenn gewünscht einen flotteren Namen für das Gerät ausdenken, mit dem heimischen WLAN verbinden - fertig. Und schon kann losgestreamt werden.

Musik auf die Boxen bekommt man - unter anderem - mit Apps wie Spotify, Google Play Music, Deezer, Radiosender mit TuneIn oder Rdio, Podcasts etwa mit NPR One und die Sammlung im hauseigenen Netzwerk lässt sich zum Beispiel mit Plex anzapfen.

Netzwerkplayer peppen TV-Geräte auf
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Multiroom ist eine nette Funktion, die man etwa von Wireless-Lautsprecher-Systemen wie Sonos kennt. Das bedeutet, man kann mehrere Geräte gruppieren und lässt einen Song gleichzeitig aus mehreren Boxen im ganzen Haus verteilt, erschallen. Das ist praktisch etwa bei einer Party oder wenn man durchs Haus läuft und sich ein Hörbuch ohne Unterbrechung anhören möchte. Diese Multiroom-Funktion beherrscht Chromecast Audio derzeit leider noch nicht. Google verspricht aber, dass es Ende 2015 soweit sein soll.

Um Chromecast Audio einzurichten und dann zu bedienen, ist eines der folgenden Geräte notwendig: ein Android-Smartphone oder -Tablet mit Android 4.1 oder höher, ein iPhone oder iPad mit iOS 7 oder höher, ein Chromebook mit Chrome 28 oder höher, ein PC oder Laptop mit Windows 7 oder neuer oder aber ein Apple-Mac-OS-X-Rechner mit mindestens Mac OS 10.7.

Fazit: Chromecast Audio ist eine verdammt einfache und vor allem preisgünstige Methode, die heimische Musikanlage oder Aktivboxen streamingfähig zu machen.

Sparfüchse müssen nun nicht mehr hunderte Euro ausgeben, um Wireless-Boxen von Sonos, Yamaha, Teufel oder JBL zu kaufen. Alle, die bereits eine hochwertige Anlage zu Hause haben, können die Komponenten weiter nutzen und mit dem Chromecast Audio ergänzen. Aber auch jedes Paar Aktivboxen lässt sich so fix zu einem Internetradio umfunktionieren.

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Foto: Alphabet Screenshot

Im Test gab es hin und wieder ein paar kurze Tonaussetzer. Schwierig zu sagen, ob das am WLAN oder am Chromecast gelegen hat. Insgesamt kam der Klang aber sauber rüber. Und wenn Google wie versprochen noch das Multiroom-Feature implementiert, dann kann man den Chromecast Audio nur empfehlen. Zumal: Für 39 Euro kann man auch nicht wirklich viel falsch machen.

(csr)
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