Ansturm auf Apple in Asien Fans stehen Schlange für das neue iPhone 4S

(RP). Besser konnten die Vorzeichen für ein neues Handy nicht sein: Eine Million Vorbestellungen gingen weltweit für das neue iPhone 4S von Apple ein, 400.000 mehr als für das Vorgängermodell. Der Tod von Apple-Gründer Steve Jobs bringt den Konzern in die Schlagzeilen. Vor den Läden in Asien und Australien drängen sich die Kunden.

Ansturm auf das neue iPhone 4S
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Der Ansturm auf das neue iPhone 4S hat begonnen: Am Freitag startet Apple mit der Auslieferung der ersten Geräte. Vor den Apple-Stores in Australien kampieren schon seit vier Tagen die iPhone-Jünger, um eines der begehrten Smartphones zu ergattern. Auch in Asien warten Hunderte auf ihr iPhone. Teilweise verkleidet drängten sich die Massen vor dem Ladenlokal in Tokio. Der Chef ließ es sich nicht nehmen, jeden Kunden persönlich und per Handschlag zu begrüßen.

Und gleichzeitig musste der einst hochgelobte Wettbewerber RIM gestern eine katastrophale Panne eingestehen: Hunderttausende von RIM gebaute Blackberrys konnten keine E-Mails empfangen und nicht im Web surfen — extrem peinlich für die einst bei Managern beliebte E-Mail-Maschine.

Tatsächlich verschieben sich die Gewichte im Markt der Smartphones weiter. Die kanadische RIM kämpft nach der neuen Panne um das Überleben. Nokia verliert zunehmend an Boden — jetzt hoffen die Finnen auf Rettung durch eine Partnerschaft mit Microsoft. Apple zeigt mit dem iPhone 4S erneut, dass die Amerikaner Pioniere sind.

Und gleichzeitig trumpfen Samsung aus Korea sowie HTC aus Taiwan bei Edelhandys auf: Ginge es nur nach der Qualität der Hardware, also des reinen Gerätes, sehen viele Beobachter das Samsung Galaxy S2 als das beste Smartphone der Welt: Es ist 30 Gramm leichter als das iPhone, es hat mit neun Stunden eine etwas längere Sprechzeit, die Kamera ist gleich gut. Zehn Millionen Geräte des Galaxy S2 sollten Ende des Jahres verkauft sein, nun sind es jetzt bereits so viele. "Unser Testsieger" schreibt "Computer-Bild", die "Wirtschaftswoche" urteilt "Spitzenmodell".

Der Aufstieg von Samsung, der Abstieg von RIM, aber auch die Marktführung von Apple bei Smartphones bestätigen gleichzeitig, dass es im Handymarkt der Zukunft nur zum Teil um Hardware geht. RIM verliert auch, weil es zu wenige "Apps", also einfach herunterladbare Mini-Programme gibt. Samsung legt dagegen auch zu, weil die Koreaner so wie HTC auf das von Google entwickelte Betriebssystem Android setzen: Marktforscher geben Android-Geräten künftig einen Marktanteil von bis zu 70 Prozent. Weil Entwickler von Spielen oder von Info-Diensten einen gigantischen Markt an Android-Handys bedienen können, gibt es bereits rund 300 000 App-Angebote — nur Apple hat mehr.

Das neue iPhone ist rund 200 Euro teurer als ähnlich gute und ähnlich schöne Geräte von Samsung oder HTC, ein Renner wird es trotzdem. Denn bei Software und der Verknüpfung der Geräte mit Online-Diensten bleibt Apple Meister. Das neue Betriebssystem iOS5 erlaubt das immer leichtere Speichern von Daten auf zentralen Apple-Rechnern — ein einmal gekauftes Musikstück lässt sich so von mehreren Geräten aus abrufen.

Noch spannender: Mit der Anwendung "Siri" kann der Nutzer dem iPhone sprachgesteuerte Befehle erteilen oder Fragen stellen. Man sagt also "Düsseldorf, Regenschirm", und das Handy teilt einem die Wetterprognose mit. Dabei lässt das Handy den Sprachbefehl online von zentralen Rechnern von Apple analysieren und beantworten — das Gerät in der Hand ist also nur Außenstelle eines anderen Rechners.

(RP)
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