Neue Spielekonsole wird am Dienstagabend vorgestellt Erste Geheimnisse der Xbox werden gelüftet

Seattle/Berlin · Was kann sie wohl, die neue Xbox? Wird Microsoft den Spielekonsolenmarkt, auf dem sich in den vergangenen Jahren kaum noch etwas getan hat, revolutionieren? Am Dienstagabend sollen die ersten Details verraten werden. In den Startlöchern steht auch die Playstation 4 von Sony.

 Die Xbox 360 mit Bewegungssensor Kinect. Er spürt Ganzkörperbewegungen auf. Es gilt als sicher, dass die neue Gneration der Xbox eine verbesserte Version der "Kinect"-Bewegungssteuerung bieten wird.

Die Xbox 360 mit Bewegungssensor Kinect. Er spürt Ganzkörperbewegungen auf. Es gilt als sicher, dass die neue Gneration der Xbox eine verbesserte Version der "Kinect"-Bewegungssteuerung bieten wird.

Foto: ap

Mit einer neuen Xbox forciert Microsoft den Wettbewerb bei Spielkonsolen. Rund acht Jahre nach dem Marktstart der Xbox 360 im Jahr 2005 soll die neue Spielkonsole noch vor dem Weihnachtsgeschäft in den Handel kommen. Der Hersteller will am Dienstagabend erste Details der neuen Xbox vorstellen. Was sie können wird, darüber wird gerätselt.

Das könnte sich ändern

Als sicher gilt, dass die nächste Generation der Xbox eine nochmals verbesserte Version der Bewegungssteuerung Kinect nutzen wird. Auch Speicher und Prozessorleistung dürften deutlich leistungsfähiger werden. Alternativ zur Installation von Spielen sollen Spieletitel ähnlich wie bei Sonys neuer Playstation auch per Streaming zur Verfügung stehen.

Spannend könnte auch werden, ob Microsoft die Nutzung von zweiten Bildschirmen wie Smartphones und Tablets beim Spielen auf der neuen Xbox über die Software SmartGlass weiter ausbaut.

Wie der Fachdienst "Ars Technica" berichtet, soll die Xbox auch über eine HDMI-Schnittstelle verfügen, über die sich eine Settop-Box für den Fernsehempfang anschließen lässt. Damit soll die Xbox enger an die Unterhaltung am Fernseher rücken. Ein Nutzer könne dann zum Beispiel während des Fernsehens einfach die Einladung zu einem Spiel annehmen, schreibt das "Wall Street Journal". Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, führt Microsoft derzeit auch Gespräche mit TV-Kabel-Betreibern wie Time Warner Cable, damit die Xbox künftig die Settop-Box fürs Fernsehen ersetzen könnte.

Dass die neue Xbox zwingend eine Internet-Verbindung erfordert, selbst wenn nur offline gespielt wird, ist hingegen unwahrscheinlich. Eine mögliche "Online-Pflicht" war bereits im Vorfeld von Nutzern massiv kritisiert worden. Es hieß, Microsoft könnte damit verhindern wollen, dass Nutzer gebrauchte oder selbst kopierte Spiele auf der Konsole installieren und abspielen. Microsoft habe sich in dieser Frage eindeutig nach den Wünschen der Nutzer gerichtet, berichtet das Technologie-Blog "Ars Technica" unter Berufung auf eine interne E-Mail an alle Mitarbeiter. Wer etwa nur über eine Blu-ray-Disc ein Spiel spielen oder Fernsehen schauen wolle, solle dies mit der neuen Xbox auch unabhängig von einer Internet-Verbindung tun können.

Strukturwandel in der Branche

Die Branche der Computerspiele befindet sich in einem massiven Strukturwandel. Neue Tablets und leistungsfähige Smartphones haben den Markt verändert und haben sich zunehmend als beliebte Spieleplattform etabliert. "Wir sehen eine dramatische Wende in der Art und Weise, wie Menschen mit Technologie interagieren, nicht nur auf Spiele bezogen", sagte Andrew House Playstation-Manager bei Sony dem "Wall Street Journal". "Der Konsument verändert uns."

Das hat auch Nintendo zu spüren bekommen. Der Hersteller lag mit seinen Verkäufen der neuen Wii U, die das Unternehmen im November auf den Markt gebracht hatte, unter den Erwartungen. Mit einem weltweiten Umsatz von 27 Milliarden Dollar sei der Konsolen-Markt aber weiter sehr erfolgreich, schreibt der als Major Nelson bekannte Microsoft-Mitarbeiter Larry Hryb in einem neuen Blog zur Xbox. "Mehr Menschen als jemals zuvor spielen heute Videospiele."

Browser- und Tabletspiele sind beliebt

Von den 65 Milliarden Dollar, die weltweit für Spiele ausgegeben werden, entfallen nach Angaben von Microsoft inzwischen aber auch 8 Milliarden Dollar auf die relativ neue Kategorie der Browserspiele, die am PC gespielt werden, ebenfalls 8 Milliarden entfallen auf Spiele für Handhelds und 10 Milliarden Dollar auf Spiele für Tablets. Hinzu kommt für die traditionellen Konsolenhersteller neue Konkurrenz.

(dpa/hüls)
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