Test: Sonys Pocket-PC zum Lesen E-Book-Reader — vom Kauf bis zur ersten Zeile

Düsseldorf (RPO). Es hat durchaus Vorteile, wenn die Urlaubslektüre statt ein paar Kilo nur 220 Gramm auf die Waage bringt - dafür aber rund 350 Bücher bietet. Doch vom Kauf des neuen Pocket-Readers bis zum ersten Lesevergnügen dauert es. Ein Selbstversuch mit dem elektronischen Lesegerät.

Sonys E-Book-Reader im Test
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Der Kauf Die bunten Werbeaufsteller im großen Elektronikmarkt suggerieren nahezu unbegrenztes Lesevergnügen am Stand — einfach wie nie. Daneben prangen die beiden Geräte für die digitale Lektüre - der Reader Touch-Screen von Sony und der neue, kleinere Pocket-Reader. Dazu gibt's als Werbeaktion auch noch drei Gratis-Bücher. Mit rund 169 Euro ist der Pocket-Reader zwar kein Schnäppchen, aber für Leseratten eine Alternative zum übervollen Bücherregal. Er wird gekauft.

Registrieren Am heimischen Laptop, der das Gerät ans Laufen bringen muss, treten erste Konfussionen auf. Der Reader soll auf Sonys Webseite registriert werden, dann gibt es ein Jahr Garantie zusätzlich. Ganze drei Internet-Adressen bieten die Unterlagen im Verkaufskarton dafür. Und mehrere Zahlenkombinationen (Seriennummer, Coupon-Nummer, Registrierungsnummer), die man irgendwo eingeben muss. Nach mehreren Versuchen kann die richtige Zahlenreihe zugeordnet werden — nur ist das vorgesehen Eingabefeld nicht zu beschriften. Ärgerlich ist auch, dass man für diesen vermeintlichen Service sehr viele persönliche Daten angeben muss. Die Garantie-Frage bleibt ungeklärt und muss vertagt werden.

Die Installation Nun folgt die Software-Installation von Adobe-Reader, die mit dem Gerät geliefert wird. Dafür muss der Reader über USB mit Laptop oder PC verbunden werden. Völlig ungeübte Leseratten sollten sich bei der Installation helfen lassen — es braucht dafür Geduld und Grundkenntnisse. Am Bildschirm des Computers ist nach einiger Zeit eine virtuelle Bibliothek hinterlegt, in der die Bücher des Readers verwaltet werden können. Wer in die Tiefe gehen will, und zum Beispiel thematische Sammlungen anlegen möchte, muss sich informieren — die Handhabung ist nicht selbsterklärend. Es könnte ein Blick in die Bedienungsanleitung helfen, noch schneller geht es, bei Sony selbst im User-Forum nachzuschlagen.

Buchauswahl und -kauf Eigentlich sollte es — laut Werbung — beim Kauf des Pocket-Readers einen Gutschein für Gratis-Bücher geben. Aber der ist nirgends zu finden. Dafür gibt es einige Bücher, die bereits installiert sind. Damit das Lesevergnügen richtig starten kann, wird trotzdem ein Buch gekauft. Es stehen diverse kommerzielle Anbieter schon in der Voreinstellung zur Verfügung, aber auch der Link auf die Ausleihe in Büchereien. Die Auswahl der Buchhandlungen ist zwar nicht überwältigend, aber völlig ausreichend, um jede Lese-Vorliebe zu bedienen. Bei der gewählten Buchhandlung steht noch eine kleine Hürde, bevor das Buch im Reader landet: Eine Adobe-ID muss runtergeladen werden — für weniger bewanderte Nutzer ist auch das nicht trivial. Außerdem müssen wieder persönliche Daten angegeben werden. Schließlich, mit ein bisschen "Try and Error" kann das Buch in die Bibliothek geladen werden und landet über "Synchronisieren" auch im Reader. Endlich. Der halbe Tag ist vorbei, noch keine Zeile gelesen.

Jetzt geht's los! Der Pocket-Reader selbst bietet einfache Navigation und praktische Einstellungen. Per Knopfdruck können Lesezeichen gesetzt werden, nach dem Ausschalten bietet der Reader an, das Buch dort fortzusetzen, wo man aufgehört hat. Trotz des relativ kleinen Bildschirms ist der Text gut zu lesen, er kann bei Bedarf vergrößert werden, die angezeigte Zeilenanzahl ist völlig ausreichend. Das Gerät lässt sich auch nach Stunden noch gut in der Hand halten. Zur Abwechselung kann man von vertikaler auf horizontale Anzeige umstellen. Das Laden neuer Seiten braucht ein bisschen Zeit, aber man passt seinen Lesefluss schnell an.

Schon bald schleicht sich das gleiche Wohlgefühl ein, wie bei einem Buch aus Papier. Auch den Test im Liegestuhl bei praller Sonne besteht der Pocket-Reader bravourös. Bleibt abzuwarten, wie lange der Akku durchhält, bis er neu geladen werden muss. Sony verspricht bis zu 6800 Seitenumschläge, das wären etwa zehn Bücher. Der Speicher ist ordentlich, bis zu 350 Bücher finden laut des Hersteller darauf Platz. Fazit: Wenn die lästige Vorarbeit erstmal geleistet ist, bietet der Reader unkompliziertes Lesevergnügen.

Ein paar Tage später: Die Sony-Telefon-Hotline (kostenpflichtig) hilft beim Registrieren des Gerätes, um an das zusätzliche Garantie-Jahr zu kommen. Aber die Gutscheine für die Gratisbücher gibt es dort nicht. Also zurück ins Auto und zum großen Elektronik-Händler. Da weiß man von nichts — obwohl die Werbung im Laden die Gratis-Aktion groß anpreist. Auch auf den Verpackungen ist — wie angekündigt- kein Gutschein-Code zu finden. Bei Sony ist der zuständige Mitarbeiter nicht erreichbar. Hilfe naht in der Kundenfreundlichkeit: Ein paar Tage später hat der Abteilungsleiter den Gutschein-Code per Mail nachgeliefert.

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