Cebit 2011 Der neue Trend ist eine Wolke

Hannover (RP). Am kommenden Dienstag wird Hannover wieder zum Fixpunkt der Informationstechnologie. Dann öffnet die weltgrößte Computermesse ihre Tore. In diesem Jahr sind auch private Fans wieder willkommen. Der Trend geht zum "Cloud Computing".

Die Trends der Cebit 2011
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Nach dem Besucherrückgang der vergangenen Jahre will der Cebit-Veranstalter, die Deutsche Messe AG, das Branchentreffen neu beleben. Unter "Cebit live" zeigen Unternehmen, was sie konkret für Privatanwender zu bieten haben. Das eigentliche Topthema der Cebit 2011 ist weniger konkret und schwer greifbar. Es heißt "Cloud Computing". Mit dieser Vokabel werden digitale Dienstleistungen beschrieben, bei denen der Anwender sich in der Regel nicht darum kümmert, wo sie erbracht werden; sie kommen aus der "Cloud", aus einer nicht weiter definierten "Wolke" von verbundenen Rechnern.

Der Verbraucher nutzt die Services ganz einfach per Internet. E-Mail-Dienste können beispielsweise dazu gezählt werden: Dem Anwender ist eigentlich gleich, wo die entsprechenden Server stehen, Hauptsache er kann ohne Probleme auf seine Mails zugreifen, am besten sowohl zu Hause über den PC als auch unterwegs per Notebook und Handy. Mittlerweile gibt es eine schier unüberschaubare Zahl an Services, die im Internet bereitgestellt werden, von multimedialen Angeboten über Büro-Software bis hin zu Unternehmensanwendungen, mit denen Firmen ganze Abläufe erledigen können.

"Das Kernthema Cloud-Computing wird sich wie ein roter Faden durch die Ausstellungsbereiche ziehen", sagt denn auch Professor August-Wilhelm Scheer, Präsident des IT-Branchenverbands Bitkom. "Der Trend geht weg von der Workstation, hin zum Großrechner im Netz. Cloud Computing wird die IT grundlegend verändern."

Entsprechend positiv sieht der Bitkom die Aussichten fürs Cloud Computing: Bis 2015 soll sich der Umsatz vervierfachen. So abstrakt das Schwerpunktthema auch ist, so konkret sind die Geräte, über die Cloud-Services genutzt werden können: Von PCs und Notebooks über die kleineren und leichteren Netbooks sowie die Handtaschen-tauglichen Tablet-Computer bis hin zu Smartphones reicht die Palette.

Kaum ein Elektronikteil kommt heute noch ohne Zugangsmöglichkeit zum Web und damit zu Cloud-Services aus. Überall und zu jeder Zeit sollen sie genutzt werden können. Der Trend bei den Geräten heißt denn auch: kleiner, leichter und energiesparsamer.

Auf der diesjährigen Cebit werden vor allem mobile Computer die Hardware-Neuheiten dominieren, die dem iPad von Apple mehr oder weniger ähneln: mittelgroße Displays für gute Lesbarkeit und einfache Bedienung mit Akkulaufzeiten, die für einen Arbeitstag und mehr reichen sollten. Die dazu passende Software, die sogenannten Apps, ermöglichen die leichte Nutzung von Cloud Services. Gerade in diesem Bereich werden viele Angebote auf der Cebit erwartet.

Insgesamt präsentieren mehr als 4200 Unternehmen aus rund 70 Ländern ihre IT-Lösungen. Vier Plattformen bietet die Messe. Neben "Cebit live" für Privatanwender gibt es "Cebit pro" für Geschäftskunden, "Cebit gov" für die öffentliche Hand und "Cebit lab" für Hochschulen. Profitieren wird die Messe von der positiven Wirtschaftslage. Acht von zehn Hightech-Firmen in Deutschland rechnen 2011 mit einem Umsatz-Plus. EU-weit geht der Bitkom davon aus, dass die Bereiche IT-Hardware sowie Software um 4,4 und 4,1 Prozent wachsen.

Insgesamt soll der Bereich Informationstechnologie und Telekommunikation in der EU 639 Milliarden Euro umsetzen. Das stärkste Wachstum wird für die kleinste Klasse der internetfähigen Geräte erwartet: Smartphone-Umsätze werden um weit mehr als zehn Prozent steigen.

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