"Schattenwirtschaft" nimmt weiter zu Das Geschäft mit unlizenzierter Software

München · Die "Schattenwirtschaft" mit unlizenzierter Software ist nach Angaben des Branchenverbands BSA in Deutschland 2011 auf mehr als 1,7 Milliarden Euro gewachsen.

Die wichtigsten Programme für die Arbeit am Computer
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Foto: Malz, Ekkehart

Ein Jahr zuvor war der Branche nach den Schätzungen des Verbands noch 1,6 Milliarden Euro Umsatz durch nicht lizenzierte Software entgangen. Weltweit seien 42 Prozent aller eingesetzten Programme unlizenziert, was Software im Wert von 63 Milliarden Dollar entspreche, teilte die Business Software Alliance am Dienstag mit.

Insgesamt bescheinigt die BSA den Nutzern in Deutschland allerdings erneut eine hohe Sensibilität für das Recht an geistigem Eigentum. Im internationalen Verglich seien die Nutzer hierzulande laut Selbstauskunft "Piraterie-Muffel".

Deutschland rangiere dabei nach Großbritannien auf dem zweiten Platz. Vor allem moralische Bedenken stünden dabei im Vordergrund (43 Prozent der Befragten), 32 Prozent ließen sich durch das Risiko rechtlicher Folgen von einer illegalen Nutzung abhalten. Allerdings würden dennoch nur 66 Prozent grundsätzlich nie zu unlizenzierter Software greifen.

Weltweit verlagere sich der Schattenmarkt mit Software weiter in die Schwellen- und Entwicklungsländer. 2011 seien 56 Prozent aller verkauften PCs in diese Länder gegangen, wobei nur ein Bruchteil der legalen Software dort verkauft wurde. So liegt die "Piraterierate" in China bei 77 Prozent, in Russland und Indien jeweils bei 63 Prozent und in Brasilien bei 53 Prozent.

In der Business Software Alliance sind Unternehmen wie Microsoft, Adobe, Intel und Apple organisiert. Der Verband ermittelt regelmäßig, welchen Schaden der Softwarebranche durch den Einsatz von nicht lizenzierten Software-Kopien entsteht. Dafür ermittelt er gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen IDC, wie viele Computer in einem Land verkauft wurden. Der Wert der dafür potenziell nötigen Software wird dann mit dem der tatsächlich verkauften Produkte gegengerechnet.

(dpa)
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