Kostenfalle Roaming Billig telefonieren mit dem Handy im Urlaub

Düsseldorf (RP). Telefonieren mit dem Handy im Ausland ist teuer. Worauf Handy-Nutzer achten müssen und welche neuen Tarifmodelle die Netzanbieter zum Ferienbeginn anbieten, das verraten wir Ihnen hier.

 Das Internet spielt sich nach Meinung des Google-Chefs vermehrt auf kleinen Displays ab.

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Foto: ddp, ddp

So kann beim so genanten Roaming ein kurzes Gespräch schnell einige Euro kosten. Obendrein zahlt der Handy-Besitzer im Ausland auch, wenn er angerufen wird. "Wer nach den Ferien keine böse Überraschung erleben will, sollte sich deshalb vor dem Urlaub genau über die Tarife seines Anbieters informieren", rät Anke Kirchner, Mobilfunkexpertin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Standard-Roaming

Bisher ist es üblich, dass die Gebühren je nach Land und dem dort genutzten Netz schwanken. Einige Netzbetreiber unterscheiden darüber hinaus noch nach der Uhrzeit. Dies macht die Sache für die Handy-Nutzer so unübersichtlich. Hinzu kommt, dass die Handys sich in der Regel automatisch in das jeweils stärkste Netz einwählen. "Diese Tarife sind aber nicht immer die günstigsten", sagt die Expertin. Handy-Nutzer sollten sich deswegen schon vor Reiseantritt den günstigsten Anbieter im Urlaubsland heraussuchen und dessen Netz manuell einstellen. Dies geht je nach Handy über das Menü "Einstellungen" oder "Verbindungen".

Einheits-Tarife

Mittlerweile bieten die großen Netzbetreiber ihren Vertragskunden auch Einheitstarife an: Bei dem "World"-Tarif von Vodafone oder dem "Welt"-Tarif von T-Mobile wird die Welt in drei bis vier Regionen aufgeteilt, in denen für jedes Land und jedes Netz immer der gleiche Minutenpreis gilt. Bei Neukunden sind die neuen Tarife bereits als Standard eingestellt. Bestandskunden müssen ihre Tarife erst umschalten lassen. Dazu müssen sie die Servicenummer ihres Mobilfunk-Betreibers anrufen.

Der Vorteil der Einheitstarife: Sie sind einfach und übersichtlich. Günstiger sind sie allerdings nicht immer, warnt die Stiftung Warentest. Wer zum Beispiel unter der Woche von Holland aus nach 21Uhr die Familie in Deutschland über den Netzbetreiber KPN anruft, zahlt nur 54 Cent, statt bis zu 99 Cent über den "International"-Tarif.

Sondertarife

Vodafone bietet mit seinem "Reiseversprechen" noch eine weitere Variante an. Für ein Gespräch aus dem Ausland bezahlt der Anrufer hier den Preis, der auch in Deutschland für das Gespräch anfallen würde plus eine Pauschale von 75 Cent. Vor allem bei längeren Gesprächen kann dies eine Menge Geld sparen. Voraussetzung aber ist, dass sich das Handy auch in ein Vodafone- oder ein Partnernetz einbucht. T-Mobile hat mit "Relax Holiday" ebenfalls einen günstigen Urlaubstarif. Hier gibt es für zehn Euro 30 Inklusivminuten, die in vielen europäischen Ländern genutzt werden können. O2 und E-Plus bieten derzeit ebenfalls günstige Spezialtarife an. Sie sind aber auf den Sommer begrenzt. Um diese Angebote zu nutzen, muss man die Servicenummer anrufen.

Prepaid-Handy

Für Besitzer von Prepaid-Handys sind die Roaming-Gebühren meist transparenter als für Vertragskunden, dafür aber auch deutlich höher. Zudem können sie nicht bei jedem Anbieter die neuen Tarife in Anspruch nehmen. Das "Relax-Holiday" von T-Mobile gibt es etwa nur für Vertragskunden. Auch Talkline oder Mobilcom bieten ihren Kunden nicht alle Tarifoptionen an.

Am günstigsten sind immer noch die Urlaubsgrüße per SMS. Die gibt es in der Regel überall unter 50 Cent. Noch billiger: Das Telefon einfach mal zu Hause lassen.

(alfa)
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