Apple stellt "iCloud" vor Aus der Wolke erschallt Musik

Frankfurt/Main · Mit "iCloud" hat Apple vor wenigen Wochen seinen eigenen Online-Speicherdienst vorgestellt. Dahinter verbirgt sich die Idee des Cloud Computing, bei der Anwendungen und Daten nicht mehr an einen festen Rechner gebunden sind, sondern ins Internet ausgelagert werden.

Steve Jobs stellt Apple-Neuheiten vor
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Das Prinzip: War es bislang notwendig, Programme auf dem Computer zu installieren oder Daten lokal abzuspeichern, entfällt das beim Cloud Computing. Die Software läuft auf großen Servern irgendwo auf der Welt, die Nutzer rufen sie über ihren Internetbrowser auf. Das kann von jedem Computer geschehen - zu Hause, bei der Arbeit oder sogar vom Smartphone. Gleiches gilt für Dateien: Nutzer des Apple-Musik-Programms "iTunes" etwa sollen bei "iCloud" ihre Musik nicht mehr länger auf einem speziellen Gerät, sondern auf einem Apple-Server im Internet abspeichern können.

Die Neuheit: Beim Lesen und Schreiben von E-Mails bewegen sich die meisten Nutzer schon seit langem in der Wolke, ohne sich dessen bewusst zu sein. Wer seine E-Mails nicht über ein Programm wie Thunderbird oder Outlook, sondern über eine Internetseite abruft, betreibt Cloud Computing. Diese Webmail-Dienste leiden mittlerweile auch nur noch selten unter umständlicher Bedienung, langen Wartezeiten oder zu wenig Speicherplatz.

Onlinespeicher: Das Speichern von Dokumenten im Internet hat zwei Vorteile: Es ist eine einfache Möglichkeit, Backups zu erstellen - und die Dateien sind von überall zugänglich. So sollen auch Apple-Nutzer mithilfe von "iCloud" ihren virtuellen Musikschrank und andere Daten überall dort öffnen können, wo sie Internetzugang haben. Neben solchen Onlinespeichern gibt es mittlerweile aber auch Dienste wie Dropbox, die automatisch die Dateien zwischen gleich mehreren Computern synchronisieren können und immer überall die aktuellste Version zur Verfügung stellen. Sie erlauben es, Dokumente jederzeit von jedem Rechner zu bearbeiten.

Datenschutz und Sicherheit: Die große Herausforderung beim Cloud Computing ist die Sicherheit. Wenn alle Dienste und Daten auf Servern im Internet liegen, werden diese Großrechner zum begehrten Angriffsziel für Cyberkriminelle. Viele Angebote stammen zudem bislang von Firmen aus den USA, die die deutlich strengeren Datenschutz-Bestimmungen der EU nicht beachten. Auch gestehen sich manche Anbieter Nutzungsrechte für die Dateien der Nutzer zu. Verbraucher sollten sich daher genau überlegen, ob und welche Daten sie einem Cloud-Anbieter anvertrauen wollen.

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