iPhone 5-Verkauf hat begonnen Apple-Fans in ihrem Element

Sydney · Das iPhone 5 ist da und die Fans drängen sich vor den Läden. In Australien versammelten sich zur Eröffnung rund 500 Menschen vor dem Apple Store in Sydney, in Tokio waren es zur Eröffnung etwa 750, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Das neue Apple-Telefon kommt am Freitag in den USA, Deutschland und sieben weiteren Ländern in den Handel.

iPhone 5 - der erste Verkaufstag
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Apple-Mitgründer Steve Wozniak wartete in einer Schlange in Australien, um ein Gerät zu kaufen, wie er über den Kurzmitteilungsdienst Twitter berichtete. In New York schien das Interesse etwas geringen als bei vorherigen iPhone-Starts: Vor dem Vorzeige-Shop auf der Fifth Avenue stand gut zwölf Stunden vor Verkaufsbeginn nur eine kleine Schlange. In Frankreich riefen Gewerkschaften alle Apple-Mitarbeiter zum Verkaufsstart zum Streik auf. Mit der Aktion wollen sie ihren Forderungen nach einem 13. Gehalt und anderen Zusatzleistungen Nachdruck verleihen. Die Gewerkschaft SUD vertritt allerdings nur rund ein Viertel der Apple-Beschäftigten in Frankreich.

Zwei Millionen Vorbestellungen in 24 Stunden

Analysten trauen Apple zu, im ersten Rutsch bis zu zehn Millionen Geräte zu verkaufen. Vor einer Woche gingen in den ersten 24 Stunden mehr als zwei Millionen Vorbestellungen ein. Das waren mehr als doppelt so viele wie für den bisherigen Rekordhalter und direkten Vorgänger iPhone 4S. In den USA war das erste Kontingent schon nach einer Stunde erschöpft. Derzeit liegt die Lieferfrist bei 3-4 Wochen - für viele ein Grund mehr, ihr Glück in einem Laden am Freitag zu versuchen. Vom iPhone 4S wurden am ersten Wochenende rund vier Millionen Geräte verkauft.

Apple hat sein Telefon mit der neuen Generation leichter, dünner und schneller gemacht und ihm erstmals einen etwas längeren Bildschirm verpasst. Das iPhone 5 unterstütz auch den superschnellen LTE-Datenfunk - allerdings nur im Frequenzband 1800 MHz, das in Deutschland ausschließlich von der Deutschen Telekom genutzt wird.

Mit dem neuen iPhone veröffentlichte Apple auch die nächste Version seines mobilen Betriebssystems. In iOS 6 wurden neben neuen Funktionen wie einer vertieften Facebook-Integration auch die bisherigen Google-Karten durch ein eigenes Apple-Angebot ersetzt. Das brachte Apple seit Donnerstag viel Kritik ein, denn die neuen Karten sind vielerorts viel detailärmer und ungenauer.

Das iPhone ist inzwischen zum wichtigsten Produkt des wertvollsten Unternehmens der Welt geworden - deswegen wird die Stimmung der Kunden immer sehr aufmerksam beobachtet. Eine Woche später bringt Apple das iPhone 5 in 22 weiteren Ländern auf den Markt. Der Apple-Aktie bescherte das große Interesse am neuen iPhone neue Rekordstände und sie knackte erstmals die Marke von 700 Dollar.

Samsung will wieder klagen

Zum Verkaufsstart des iPhone 5 von Apple hat sein schärfster Konkurrent Samsung eine mögliche weitere Patentklage angekündigt. Samsung erwäge, die Patentklagen gegen Apple in den USA um das iPhone 5 zu erweitern, sagte eine Konzernsprecherin am Freitag. "Aber wir können noch nicht sagen, wann." Die Entscheidung werde nach eingehender Prüfung des Smartphones fallen. Laut Informationen der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap geht es um die LTE-Technik im iPhone 5, die superschnelles Surfen per Mobilfunk ermöglicht. Samsung besitzt Patente auf die Technik.

LTE steht für Long-Term-Evolution und ist der sogenannte Mobilfunk-Standard der vierten Generation (4G). Die Technik erlaubt einen deutlich schnelleren Internetzugang als die bisherigen Mobilfunk-Netze. Das iPhone 5 ist das erste iPhone mit dieser Technik.

Apple und Samsung tragen ihren Patentstreit in zahlreichen Ländern der Welt aus. Im kalifornischen San José hatte Samsung im August eine Niederlage einstecken müssen, der Konzern wurde wegen Patentverletzung zu einer Strafe von einer Milliarde Dollar verurteilt. Ab dem 6. Dezember soll es vor dem Gericht um eine mögliche Verdreifachung der Strafe gehen sowie um ein von Apple gefordertes dauerhaftes Verkaufsverbot für acht Smartphones von Samsung in den USA. In dem Verfahren klagt auch Samsung gegen Apple.

(dpa)
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