PC-Spiel Red Faction: Armageddon Aliens, ihr kommt nicht vorbei!

Düsseldorf (RPO). Mit dem vierten Teil der Red Faction Saga gehen Entwickler Volition und Publisher THQ ab dem 7. Juni neue Wege. Nach den bisherigen zwischenmenschlichen Zwistigkeiten auf dem Roten Planeten, legt man sich nun mit Aliens an. Und das macht trotz vieler Klischees richtig Spaß.

Marskolonialisten kämpfen gegen Aliens bei Red Faction Armageddon
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Marskolonialisten kämpfen gegen Aliens bei Red Faction Armageddon

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Ja, man kann mit fiesen insektengleichen Aliens über Gewaltfreiheit und verletzte Gefühle reden — vermutlich. Man kann ihnen auch mit dem Vorschlaghammer eins überziehen. Und das sogar ganz bestimmt. Willkommen in der Welt von Red Faction Armageddon. Der mittlerweile vierte Teil des Actionspieles führt die Geschichte der Marskolonisten weiter. Und eigentlich könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht.

50 Jahre, nachdem die Earth Defense Force besiegt worden ist, wollen sich die Marskolonisten entspannt zurücklehnen, ihre Freiheit genießen und den Mars zu einem freundlichen Paradies auf, ähm, Marsen machen. Tja, wenn da nicht irgendwelche Kultisten wären, die sich als wahre Marsianer begreifen und den Terraformer zerstören, der aus dem Roten Planeten eine zweite Erde machen sollte.

Das kommt am Anfang des Spiels zwar etwas unvermittelt. Aber total crossmedial gibt es noch einen Film auf dem Science-Fiction-Sender Syfy, der die Geschichte zwischen dem dritten und vierten Teil erzählt. Zumindest in den USA. Deutsche Spieler sind da etwas im Nachteil. Aber trotz des unvermittelten Beginns ist man ziemlich schnell in der Story angekommen. Auch ohne Fernseh-Film und Kenntnis der anderen Teile.

Aliens: Fressen, zerstören, vermehren

Nach der Zerstörung des Terraformers sind die Kolonisten gezwungen, unter der Marsoberfläche zu leben — und das zu tun, was man als Marskolonist unter der Oberfläche so tut. Man gräbt immer weiter und nimmt jeden verdammten Job an. So auch Darius Mason, Nachfahre des Masons, der im dritten Teil die Rebellion angeführt. Ach so, die Kultisten werden von Adam Hale angeführt. Richtig: Nachfahre des Captain Hale von der EDF, den Darius' Vorfahre während der Rebellion getötet hatte. Solche Familienfehden sind doch etwas Feines. Man muss sich über Generationen nicht auf neue Feindbilder einstellen.

Naja, eigentlich doch. Denn die Kultisten haben da etwas entdeckt unter der Marsoberfläche. So etwas wie eine Kammer, die voller fieser insektengleicher Aliens ist. Einst anscheinend als biologische Vernichtungswaffe von wem auch immer gezüchtet, wurden sie auf dem Mars eingelagert. Bis die Kultisten Darius Mason manipulieren, damit er das Siegel zur Kammer bricht.

Und dann passiert das, was einfach zwangsläufig ist: Die Aliens tun eben auch nur das, was sie am besten können: fressen, zerstören, sich vermehren. Und sie sind nicht bereit, ihren Lebensstil zu ändern. Darum räumen sie so ziemlich alles aus dem Weg. Biespielsweise Marskolonisten. Zugegeben, die Story klingt nicht so, als ob man sie nicht schon mal gesehen oder gehört hätte. Die Anlehnung an Aliens und die Zerg aus Starcraft sind auch nicht zu übersehen. Aber das muss ja nicht das Schlechteste sein.

Aggressive Verhandlungen mit dem Hammer

Und Red Faction Armageddon sieht dabei ziemlich gut aus, vor allem aber sehr stimmungsvoll. Sich durch die Marshöhlen zu bewegen, macht einfach Spaß und sorgt mit dem ständigen, weit entfernt scheinenden Gekreische der Aliens für Gänsehaut. Ja, man hält die Maus schon etwas angespannt in der Hand und erwartet die fiesen Kriecher jeden Moment. So viel Atmosphäre findet man selten. Die Aliens machen es einem auch nicht gerade leicht.

Sie sind ziemlich schnell und sprunghaft, so dass man sie anfangs kaum trifft. Aber es gibt ja noch den guten alten Vorschlaghammer. Und es sieht verdammt cool aus, von einer Alien-Übermacht eingekreist zu sein, den Hammer zu schwingen und "aggressive Verhandlungen" zu führen. Sprich: Den Aliens eins überziehen. Das funktioniert sogar ziemlich gut. Zumindest bis man den großen Brüdern der kleinen Kriecher begegnet. Bis hin zur — was sonst bei Insektoiden — am Ende wirklich verdammt übel gelaunten Alien-Mutter.

Genauso atmosphärisch dicht wie das Spiel sind auch die Zwischensequenzen. Man merkt dem Spiel die Zusammenarbeit mit dem Sender SyFy und echten Filmemachern an. Die Sequenzen sind zwar bisweilen kurz, aber sehr effektvoll und sehr überzeugend in Szene gesetzt. Publisher THQ bleibt damit dem Weg treu, den man auch mit Homefront eingeschlagen hat: atmosphärisch dichte Actionspiele auf dem Markt zu bringen. Red Faction Armageddon ist dabei ein Third-Person-Shooter. Man hat die Umgebung dadurch im Blick. Und das ist gut so. Denn gerade die Aliens sind zwar, sorry, liebe Außerirdische, strunzdoof. Dafür kommen sie in Massen, sind schnell und beweglich — und nutzen trotz mangelnder Intelligenz gerne auch hohen Decken. Das ist suboptimal, weil dann der höchst effektive Vorschlaghammer wenig hilft. Aber das Arsenal von Darius Mason ist groß.

Großes Arsenal

Da gibt es die Singularitätskanonen, Schrotflinten, Pistolen und Maschinengewehre. Allerdings verziehen einige Waffen bei Dauerfeuer. Das mag zwar realistisch sein, aber das macht es auch umso schwieriger, die sprunghaften und agilen Aliens zu erwischen. Hilfreich ist dafür der Magnet-Anker, mit dem man ganze Feldblöcke gezielt auf die Gegner schleudern kann. Oder Gebäude zerlegt. Denn Red Faction bleibt sich treu: Vieles in den Levels lässt sich dank der weiterentwickelten Geo-Mod-2.5-Engine zerstören und zerlegen. Das macht nicht nur Spaß: Es nimmt Gegnern die Deckung. Und die Trümmer kann man ja mit dem Magnet-Anker auch als Waffe einsetzen.

Minimal-Anforderung:
Prozessor: Dual-Core 2 GHz
Speicher: 2GB Ram / 7.5GB freier Festplattenspeicher
Grafik: NVIDIA GeForce 8800 oder ATI Radeon 3000 mit 320 MB
DRM: Online Steam Account

Empfohlen:
Prozessor: Dual-Core mit 3 GHz oder Quad-Core
Speicher: 4GB Ram / 7.5GB freier Festplattenspeicher
Grafik: NVIDIA GeForce GTX 400 oder ATI Radeon 5000 mit 1 GB
DirectX: DX11
DRM: Online Steam Account
erhandlungen mit dem Hammer

Durchdachter Nachfolger, der Spaß macht

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