T-ShirtOS mit eingenähtem LED-Bildschirm Mit dem T-Shirt online gehen

Düsseldorf · Die Digitalisierung der Gesellschaft schreitet immer weiter voran und erobert jetzt auch die Bekleidungsindustrie. Die ist bis heute eher traditionell geprägt - aber das könnte sich jetzt mit intelligenter Kleidung ändern.

Mit dem T-Shirt online gehen
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Mehr und mehr zieht die Elektronik in alltägliche Bereiche ein und findige Designer arbeiten an immer neuen Ideen, um die digitale und die reale Welt zu verknüpfen. Das Londoner Design-Duo CuteCircuit hat sich der "Wearable Technology” verschrieben — der am Körper tragbaren Technologie. Mit anderen Worten: Sie designen interaktive T-Shirts.

Eine schottische Whiskey-Marke erteilte CuteCircuit den Auftrag, einen neuen Weg zu finden, um Eindruck zu hinterlassen. Designer Ryan Genz fand, dass das T-Shirt ohnehin schon immer die Leinwand für all diejenigen gewesen sei, die ein Zeichen setzen oder eine Stimmung ausdrücken wollten. Daraus folgte, dass sich CuteCircuit nicht weniger vornahm, als das klassische weiße T-Shirt zu revolutionieren.

Die "Revolution des T-Shirts"

Das Projekt hört auf den Namen "tshirtOS” und ist auf den ersten Blick ein gewöhnliches weißes T-Shirt aus 100 Prozent Baumwolle. Der Clou steckt aber im Detail: Neben einer Kamera, Mikrophone, Lautsprechern und Bewegungssensoren sind auf der Vorderseite 1024 RGB-LEDs eingenäht, die in einem 32x32-LED-Raster angeordnet sind. RGB-LEDs bestehen eigentlich aus drei kleinen Lämpchen in Rot, Grün und Blau. Über diese drei Grundfarben lassen sich alle erdenklichen Farben mischen.

Per Bluetooh wird der Träger des T-Shirts zum "User”: Er kann sein Smartphone mit dem T-Shirt verbinden und über eine App bestimmen, was angezeigt werden soll. Das kann ein Bild auf dem Smartphone sein, oder ein Video. Natürlich sind die Darstellungsmöglichkeiten bei einem Display mit 32x32 Bildpunkten begrenzt, aber es reicht, um zu erkennen, was dargestellt wird. Und wenn das T-Shirt über das Smartphone schon mal online ist, kann man natürlich auch Informationen aus dem Internet auf das T-Shirt übertragen, wie zum Beispiel Facebook-Status-Updates oder die aktuellsten Tweets zu einem Hashtag.

Kostspieliger Prototyp wartet auf Massenproduktion

Spinnt man die Gedanken weiter und bezieht aktuelle Smartphone-Trends wie positionsbezogene Dienste und Informationen mit ein, könnte die Zukunft wie folgt aussehen: Mit dem GPS-Empfänger im Smartphone wird die Position bestimmt und auf einer Karte markiert, die dann auf dem Shirt angezeigt wird. Es ist sozusagen die moderne Variante des Nerd-Shirts für Betrunken, die ihre Adresse auf das T-Shirt schreiben können, damit sie im Ernstfall jemand nach Hause bringen kann.

Bisher handelt es sich bei dem T-Shirt lediglich um einen Prototyp. Auch die übrige von CuteCircuit designte Mode blieb teilweise den ganz Großen wie U2 oder Kate Perry als Bühnenoutfit vorbehalten. CuteCircuit hat auch noch keinen Preis genannt und möchte erstmal die Nachfrage beobachten. Sie sprechen aber in ihrem Video eine deutliche Sprache: Je mehr tshirtOS haben wollen, desto günstiger wird es.

(anch/csi)
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